Der irische Bischof Kevin Doran übt Kritik an Katholiken, die sich selbst als „glaubenstreu“ bezeichnen, gleichzeitig aber Muslime als Bedrohung für die westliche Gesellschaft betrachten. Gegenüber der katholischen Zeitung „The Irish Catholic“ erklärte der Bischof des Bistums Elphin, dass traditionelle, „vom Glauben erfüllte“ Katholiken in Bezug auf muslimische Einwanderer und Asylbewerber manchmal die Einstellung verträten, dass diese eine Bedrohung für die westliche Zivilisation darstellten.
Doran: Islam als anfälliger für Terrorismus einzustufen, sei unverantwortlich
Doran, der Vorsitzende der Bioethik-Kommission der irischen Bischofskonferenz, äußerte sich nach dem jüngsten terroristischen Anschlag auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch. „Ein jeder von uns, unabhängig von seiner Religion, kann nachvollziehen, was dies für eine Gemeinde bedeutet, die sich zum Gebet versammelt hat“, so Doran.
Man dürfe Muslime nicht für die terroristischen Handlungen „dämonisieren“, die angeblich vom Islam inspiriert worden seien, so der Bischof weiter. „Eine ganze Gruppe von Menschen, ein Land als Ganzes, oder eine Religion als Ganzes in gewisser Weise als anfälliger für Terrorismus einzustufen als irgendeine andere Gruppe, ist unverantwortlich.“
"Viele muslimischen Kinder besuchen unsere katholischen Schulen"
Er habe die Erfahrung gemacht, dass Muslime in Irland „friedlich“ in die Gesellschaft integriert seien. „Viele muslimische Kinder besuchen unsere katholischen Schulen, und sie tragen auch in vielfältiger Weise zum Schul-Ethos bei.“ Zudem habe er bemerkt, dass sich Muslime mit einer Hingabe ihrem Glauben widmeten, von der auch Katholiken noch etwas lernen könnten.
DT/mlu
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