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Bätzing: Geschlechtergerechtigkeit „entscheidende Zukunftsfrage“ der Kirche

Der DBK-Vorsitzende plädiert dafür, die Rolle der Frau innerhalb der Kirche zu stärken, andernfalls sei diese bald am Ende. Das Thema Gleichberechtigung will er aber von der umstrittenen Frage nach der Zulassung von Frauen zu Weiheämtern trennen.
Bätzing will Rolle der Frau stärken
Foto: Andreas Arnold (dpa) | Grundsätzlich sei die Gleichstellung von Frauen in allen Belangen ein weites Feld, auf dem auch die Kirche vieles bewegen könne, so Bätzing.

Der Limburger Bischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, hat sich erneut für eine Stärkung der Rolle von Frauen innerhalb der katholischen Kirche ausgesprochen. Andernfalls sei die Kirche „bald am Ende“, erklärte Bätzing am Dienstag im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche sehe er als „die entscheidende Zukunftsfrage“. 

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Lehramt der Kirche nicht befugt, Frauen zu weihen

Er selbst könne als Teil einer Gesellschaft, in der die Gleichberechtigung der Geschlechter ein fundamentales Recht darstelle, bei der Forderung nach den Weiheämtern der Frauen nicht sehen, „inwiefern darin ein Fehler liegen könnte, der das Leben der Kirche auf eine schiefe Bahn bringt“, so Bätzing weiter. Gleichzeitig plädierte er dafür, das Thema Gleichberechtigung von der umstrittenen Frage nach der Zulassung von Frauen zu Weihemämtern zu trennen. Außer Forderungen an die Kirchenleitung in Rom, „die ich durchaus bereit bin vorzutragen“, sei dann nämlich nichts zu machen.

Bätzing betonte aber auch, dass er als Bischof und katholischer Amtsträger vortragen werde, dass sich das Lehramt der Kirche „erklärtermaßen nicht für befugt hält, Frauen zu weihen“. Diese Erklärung werde jedoch von weiten Teilen des Gottesvolks nicht mehr aufgenommen - „nicht aus bösem Willen, sondern weil gute theologische Argumente dagegen stehen“. Grundsätzlich sei die Gleichstellung von Frauen in allen Belangen ein weites Feld, auf dem auch die Kirche vieles bewegen könne.

Bätzing bedauert Schwaderlapps Ausstieg

Der DBK-Vorsitzende äußerte sich auch zum Ausstieg des Kölner Weihbischofs Dominik Schwaderlapp aus dem Synodalforum „Leben in gelingenden Beziehungen“. Er bedauere die Entscheidung, sehe darin aber kein Indiz für ein Scheitern des Synodalen Wegs, so Bätzing. „Der Synodale Weg geht weiter, kraftvoll und mit Elan.“ Zudem sprach sich Bätzing für eine Eingabe an Rom aus, „dass die bislang offene Frage der Diakoninnenweihe von Rom weiter verfolgt und positiv beantwortet wird“. 

DT/mlu

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