Der Konflikt zwischen den orthodoxen Kirchen von Moskau und Konstantinopel ist nach Ansicht von Kurienkardinal Kurt Koch ein „interner Konflikt“ der Orthodoxe Kirchen. In einer Stellungnahme gegenüber der katholischen Wochenzeitung „Die Tagespost“ meinte der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen zugleich: „Man wird davon ausgehen müssen, dass der Konflikt zwischen Moskau und Konstantinopel auch Konsequenzen für den ökumenischen Dialog mit unserer Kirche haben wird.“
Russisch-orthodoxe Kirche lehnt kirchliche Unabhängigkeit der ukranischen Orthodoxie ab
Wie die "Tagespost“berichtete, hat sich der Konflikt daran entzündet, dass der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, sich der gespaltenen Orthodoxe Kirchen in der Ukraine annimmt und der ukrainischen Orthodoxe Kirchen die Autokephalie, die volle kirchliche Unabhängigkeit von Moskau, gewähren möchte. Die russisch-orthodoxie Kirche lehnt dies vehement ab und betrachtet die Ukraine als Teil ihres kanonischen Territoriums.
Koch: Aus katholischer Sicht ein in der Orthodoxie interner Konflikt
Kardinal Koch verweist gegenüber der „Tagespost“ darauf, dass das Patriarchat der russischen Orthodoxe Kirchen entschieden hat, „dass seine Repräsentanten nicht an Sitzungen teilnehmen werden, die von Repräsentanten des Ökumenischen Patriarchats co-präsidiert werden“. Es sei damit zu rechnen, „dass dies auch bei der Gemischten Internationalen Kommission für den theologischen Dialog zwischen der Römisch-Katholischen Kirche und der Orthodoxen Kirche der Fall sein wird“. Aus katholischer Sicht handle es sich um einen „in der Orthodoxe Kirchen internen Konflikt“. Wörtlich meinte der für die Ökumene zuständige Kurienkardinal gegenüber der „Tagespost“: Die Katholische Kirche hoffe und bete darum, „dass der Konflikt überwunden werden kann, da ihr die Einheit der Orthodoxen Kirche ein wichtiges Anliegen ist, gemäß dem ökumenischen Lebensprinzip, dass dort, wo ein Glied des Leibes Christi leidet, die anderen Glieder mitleiden“.
DT/sb
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