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US-Regierung will wegen Kritik an Trans-Behandlungen von Kindern eingreifen

Die US-Regierung hat Maßnahmen gegen Texas angekündigt. Dessen Gouverneur will Pubertätsblocker und geschlechtsverändernde Operationen von Kindern strafrechtlich verfolgen.
Ted Cruz and Greg Abbott Speak on Syrian Refugee Resettlement at
Foto: Jim Lo Scalzo (EPA) | epa05060224 With Texas Governor Greg Abbott speaks at a press conference to discuss legislation addressing the Obama Administration's effort to resettle Syrian refugees in the United States in the US Capitol in ...

Die Webseite der US-Regierung hat Anfang März eine Stellungnahme des amerikanischen Präsidenten Joe Biden veröffentlicht, in der dieser die vom texanischen Gouverneur Greg Abbott angekündigte strafrechtliche Ermittlung gegen Eltern, die ihren minderjährigen Kindern Maßnahmen zu einer „Geschlechtsumwandlung“ gestatten, als eine „zynische und gefährliche Kampagne gegen Transgender-Kinder und ihre Eltern“ bezeichnet. Dies sei ein „staatlicher Übergriff der schlimmsten Art“, monierte Biden.

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Identität bejahen

Die Handlungen des texanischen Gouverneurs „drohen hartherzig Kindern und ihren Familien zu schaden, nur um politisches Kapital daraus zu schlagen“. Dies müsse aufhören. Der Präsident fuhr fort, das Gesundheitsministerium habe darauf hingewiesen, dass die „diskriminierenden Aktionen“ von Texas „das Leben von Kindern aufs Spiel“ setzten. Die „Identität eines Transgender-Kindes zu bejahen“, sei laut Biden „eines der besten Dinge, was Eltern, Lehrer oder Ärzte tun können, um Kinder vor Schaden zu bewahren. Eltern, die ihre Kinder lieben und bejahen, verdienen Beifall und Unterstützung, und sollten nicht bedroht, überprüft oder stigmatisiert werden“.

Kindesmisshandlung

In einer im vergangenen Monat herausgegebenen förmlichen Stellungnahme („formal opinion“) hatte der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton festgestellt, dass bestimmte Maßnahmen und Behandlungen, die eine „Geschlechtsumwandlung“ beabsichtigten, „nach texanischem Recht eine Kindesmisshandlung darstellen können“. Diese Maßnahmen umfassten die Entfernung gesunder Körperteile, aber auch die Verschreibung von Pubertätsblockern. „Neben dem offenkundigen Schaden der dauerhaften Sterilisierung eines Kindes, können diese Operationen und Behandlungen weitere Nebenwirkungen hervorrufen“, unterstrich Paxton. Ferner betonte er, dass dies „das Kind seines Grundrechts auf Fortpflanzung“ beraube, „was den Befund der Kindesmisshandlung nach dem Familienrecht“ belege.

Kritik vom Minister

Neben Präsident Biden hat auch Gesundheitsminister Xavier Becerra den Vorstoß des texanischen Gouverneurs heftig kritisiert. Ebenfalls am 2. März hat der 64-jährige Becerra auf dem Portal des Gesundheitsministeriums eine Erklärung abgegeben, in der er „sofortige Maßnahmen“ ankündigte, um die „LGBTQI+-Jugend zu unterstützen und darüber hinaus Texas und andere an den staatlichen Schutz zu erinnern, der der Transgender-Jugend die Betreuung zusichert, die sie braucht“. Becerra rief zudem Einzelpersonen und Familien in Texas dazu auf, denen eine Ermittlung „aufgrund dieser diskriminierenden Anordnung des Gouverneurs“ drohe, das Amt für Bürgerrechte zu kontaktieren. DT/ks

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