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US-Bischöfe kritisieren Verschärfung der US-Asylpolitik

Asyl sei ein Mittel, um das Recht auf Leben zu garantieren, so der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal DiNardo. Dieses dürfe durch die Regierung nicht ausgehöhlt werden.
Mittelamerikanische Migranten auf den Weg in die USA
Foto: Gerardo Vieyra (dpa) | dpatopbilder - 13.04.2018, Mexiko, Mexiko-Stadt: Ein Mann hält sich an der Eisenstange eines Fahrzeuges fest, das ihn gemeinsam mit einer Gruppe von Migranten aus Mittelamerika zu einem Bahnhof in der mexikanischen ...

Die US-Bischofskonferenz hat die Verschärfung der Asylpolitik der US-Regierung von Präsident Donald Trump heftig kritisiert. Bei der Vollversammlung der US-Bischöfe gab der Konferenz-Vorsitzende, Kardinal Daniel DiNardo, eine Erklärung ab, in der er die von US-Justizminister Jeff Sessions bekanntgegebenen strengeren Asylvorschriften verurteilte. Diese führen unter anderem dazu, dass Familien an der Grenze zu Mexiko voneinander getrennt werden. „Im Kern ist Asyl ein Instrument, um das Recht auf Leben zu garantieren“, so Kardinal DiNardo in seiner Stellungnahme.  Diese Auffassung erntete bei den US-Bischöfen umfassende Zustimmung.

Justizminister Sessions hatte kürzlich mitgeteilt, dass häusliche Gewalt sowie Gewalt krimineller Banden nicht mehr als Asylgrund anerkannt würden. Der BBC zufolge erhielten bisher jährlich etwa 10 000 Flüchtlinge Asyl in den USA aufgrund von häuslichen Missbrauchs oder Bandenkriminalität in ihrer Heimat. Die Entscheidung des Justizministers, so DiNardo, „führt zu tiefer Betroffenheit, da durch sie wohl vielen Frauen Asyl verweigert wird, denen ein angemessener Schutz fehlt“. Sie müssten nun wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, wo ihnen die „extreme Gefahr“ häuslicher Gewalt drohe. Wenn die jüngsten Beschlüsse nicht rückgängig gemacht würden, werde Asyl als Mittel zur Lebensrettung nicht mehr funktionieren. Die US-Bischöfe forderten sowohl die Justiz wie auch führende Politiker dazu auf, „das Potenzial unseres Asylsystems, das Recht auf Leben zu wahren und zu schützen, zu respektieren und zu verbessern, anstatt dieses auszuhöhlen“.

DT/mlu

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