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Trump: „Werde das Christentum wieder in dieses Land bringen“

Der Republikaner erklärt die Wahlen zu einem finalen Kampf zwischen Gut und Böse. Besonders Christen müssten das „böse System“ besiegen.
Donald Trump bei einem Wahlkampfauftritt
Foto: IMAGO/BONNIE CASH (www.imago-images.de) | Den Demokraten warf Trump vor, Strafverfolgungsbehörden als „Waffe“ zu benutzen, „um Eltern, Konservative und Katholiken ins Visier zu nehmen. Katholiken mehr als alle anderen“.

Der frühere US-Präsident und abermalige Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat sich als Verteidiger des Christentums dargestellt und das bevorstehende Duell zwischen ihm und dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden zu einem finalen Kampf zwischen Gut und Böse deklariert. 

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Im Rahmen einer Konferenz der National Religious Broadcasters (NRB) in Nashville im Bundesstaat Tennessee, bei der sich führende amerikanische christliche Medienschaffende aus den Bereichen Film, Fernsehen und Radio mehrere Tage trafen, erklärte Trump am Donnerstag, man befinde sich „in einem Kampf um das Überleben unserer Nation“. Um zu siegen, „brauchen wir immer noch – genauso wie in den Kämpfen der Vergangenheit – die Hand des Herrn und die Gnade des allmächtigen Gottes“, betonte Trump in seiner mehr als einstündigen Rede, die an zahlreichen Stellen mit religiöser Rhetorik gespickt war.

Trump: Größte Bedrohung für das Land kommt von innen

Die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten komme derzeit nicht von außen, so der 77-Jährige, sondern von innen. „Es sind Menschen in unserem Land, die gefährlicher sind als die von außen.“ Wörtlich erklärte er: „Wir können mit China umgehen, wir können mit Russland umgehen, wir können mit all denen umgehen, wenn wir einen cleveren Anführer haben. Aber die Leute im Innern sind sehr gefährlich, da gibt es sehr kranke Leute.“

Die USA würden unter Biden „von einer radikalen linken, korrupten politischen Klasse zerstört, die sich in Kommunisten, Marxisten, ja sogar Faschisten verwandelt hat“. Er habe immer geschworen, so Trump, „nie wieder“ in einen sozialistischen Staat zu verfallen. „Sozialismus ist sogar noch ganz nett im Vergleich dazu, wo wir unter Joe Biden gelandet sind“, so der wahrscheinliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner.

Den Demokraten warf Trump vor, Strafverfolgungsbehörden als „Waffe“ zu benutzen, „um Eltern, Konservative und Katholiken ins Visier zu nehmen. Katholiken mehr als alle anderen“. An die anwesenden Katholiken im Raum gewandt rief er in Anspielung auf Präsident Biden: „Wie zur Hölle könnt ihr für diese Person stimmen?“ Für alle Amerikaner, aber insbesondere für Christen, gebe es nichts Wichtigeres „als dieses böse System zu besiegen und wieder zu fairer, gleicher und unparteiischer Gerechtigkeit unter dem Verfassungsprinzip der Rechtsstaatlichkeit zurückzufinden“. Wenn er, Trump, die Wahlen im November nicht gewinne, sei das Land „dem Untergang geweiht“.

Linke will Christen verunglimpfen

Weiter behauptete Trump, die Linke versuche, Christen zu verunglimpfen, daher könnten diese es sich nicht leisten, „in diesem Kampf an der Seitenlinie zu stehen. Sie müssen rausgehen und tun, was sie tun müssen. Sie müssen gewinnen“. Die „radikale Linke“ sei „hinter uns allen her, weil sie weiß, dass unsere Treue nicht ihnen gilt. Unsere Treue gilt unserem Land und unserem Schöpfer“. Wörtlich betonte der Republikaner: „Wir hören nicht auf die Bürokraten in Washington, wir hören auf Gott im Himmel.“

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Sollte er für weitere vier Jahre ins Weiße Haus gewählt werden, werde er „das Christentum wieder in dieses Land bringen“. Er werde die Religionsfreiheit wieder „aggressiv verteidigen“, so wie er es bereits während seiner ersten Amtszeit getan habe. Und er kündigte an: „Wir werden Christen in unseren Schulen verteidigen, im Militär, in der Regierung. Wir werden Gott im öffentlichen Raum schützen.“ Zudem plane er, eine „Taskforce“ einzurichten, die „antichristliche Vorurteile“ bekämpfen soll. Deren Ziel werde es sein, „alle Formen illegaler Diskriminierung, Beleidigung und Verfolgung von Christen zu untersuchen“. 

Trump ging auch auf den Krieg in der Ukraine ein und hob erneut hervor: „Dieser Krieg wäre nie passiert, wenn ich Präsident gewesen wäre“. Und er versprach, den gewaltsamen Konflikt zu beenden: „Wie es in der Bibel heißt: Gesegnet sind die, die Frieden stiften. Und ich verspreche, ich werde euer Friedensstifter sein.“

Trump lobt Errungenschaften als Präsident

Darüber hinaus verwies der Amtsvorgänger Joe Bidens darauf, was er in seiner ersten Amtszeit für Christen alles geleistet habe. So habe seine Regierung „mehr für die Religionsfreiheit getan, als alle anderen Regierungen in der Geschichte“. Zudem habe man die Gewissensfreiheit von Ärzten, Krankenschwestern und Lehrern geschützt. 

Trump verwies auch auf seine zahlreichen Ernennungen konservativer Richter, die die Verfassung wörtlich interpretierten. Namentlich erwähnte er die drei von ihm ernannten Richter am Obersten Gerichtshof, die er „drei wirklich großartige Richter“ nannte. Als Präsident habe er „historische Maßnahmen ergriffen, um Ungeborene zu schützen, so wie es niemand zuvor je getan hat“. Dazu gehöre auch seine Teilnahme am Marsch für das Leben in Washington. Auch das neue Grundsatzurteil in der Abtreibungsfrage, das der Oberste Gerichtshof im Juni 2022 erlassen hatte, zählte er zu seinen Errungenschaften: „Ich habe es geschafft, diese Sache zum ersten Mal seit 54 Jahren wieder in die Hand der Bundesstaaten zu legen“, so Trump.  DT/mlu

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