Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung

Trump: Ein Präsident, der Katholiken spaltet

US-Präsident Donald Trump traf in den ersten zwei Jahren seiner Amtszeit zahlreiche Entscheidungen, von denen auch Christen unmittelbar betroffen sind. Die „Tagespost“ zieht eine katholische Bilanz.
Amtseinführung Trump
Foto: Richard Ellis (ZUMA Wire) | Donald Trump bei der Zeremonie zurAmtseinführung als 45. US-Präsident. Der Schwur auf die Bibel hat in den USA Tradition.

Die Frage, ob Donald Trump für US-Katholiken ein guter Präsident ist, lässt sich nach Ansicht des Rechtsgelehrte Robert George weder mit Ja noch mit Nein beantworten. Der Harvard-Professor und Buchautor nennt im Gespräch mit der „Tagespost“ einige Themenfelder, auf denen Trump aus katholischer Sicht bisher gut abgeschnitten hat. Dazu zählen beispielsweise seine Richterernennungen: „Er hat Richter ernannt, die liberalen Abtreibungsgesetzen wahrscheinlich skeptisch gegenüberstehen“, so George. Der 63-Jährige hält es sogar für möglich, dass das Grundsatzurteil „Roe vs. Wade“ abgeschafft wird, das die Straffreiheit von Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche garantiert.

Einsatz für die Religionsfreiheit nur durchschnittlich

Den Einsatz des US-Präsidenten für die Religionsfreiheit bezeichnet George jedoch allenfalls als durchschnittlich. Was die Religionsfreiheit innerhalb der USA betreffe, sei Trump zwar auf der richtigen Seite. Er schlage sich jedoch nicht gut in seinem außenpolitischen Bestreben, die internationale Religionsfreiheit zu stärken, so der Rechtswissenschaftler. „Für mich ist das eine große Enttäuschung“, so George.

"Wo wir können, unterstützen wir ihn"

Grundsätzlich sollten Katholiken auch eine derart polarisierenden Präsidenten wie Trump wie jeden anderen behandeln. „Wo wir können, unterstützen wir ihn, wenn es nötig ist, stellen wir uns ihm entgegen“, meint George. Bei Trumps Handeln müsse man jedoch stets die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellen. Seine langjährige Karriere in der Wirtschaft habe ihn geprägt. „Er ist kein Mensch mit starken Überzeugungen und festen Prinzipien“, so George.

DT/mlu

Donald Trump ist ein US-Präsident, der Katholiken spaltet. In welchen Punkten Katholiken mit dessen Politik zufrieden sein können und wo sie ihm widersprechen müssen, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 31. Oktober.

Themen & Autoren
Außenpolitik Christen Donald Trump Katholikinnen und Katholiken Rechtsgelehrte Religionsfreiheit

Weitere Artikel

Des Papstes Appell an die chinesischen Katholiken, gute Christen und gute Staatsbürger zu sein, wird den kommunistischen Tyrannen Xi Jinping nicht zufriedenstellen.
08.09.2023, 11 Uhr
Stephan Baier
Laut dem SPD-Politiker und Bundestagsbeauftragten Frank Schwabe sei die Zahl der religiös Verfolgten „eigentlich noch höher“ als es „Kirche in Not“ annimmt.
22.08.2023, 16 Uhr
Meldung

Kirche

Die jetzt beginnende Weltsynode ist ein Paradebeispiel für eine selbstbezügliche Kirche. Bei allem Gerede schiebt sich eine Frage in den Vordergrund: Wer wird nächster Papst?
01.10.2023, 12 Uhr
Guido Horst
Franziskus bestellt sein Haus: 18 neue Teilnehmer für ein mögliches Konklave. Die übergroße Mehrheit des „roten Senats“ besteht aus „Bergoglianern“.
30.09.2023, 15 Uhr
Meldung
Die Frage der Finanzierung des Folgegremiums zum Synodalen Weg scheint immer noch unsicher zu sein. Konkrete Antworten, wer wieviel zahlen wird, gibt es nicht.
29.09.2023, 11 Uhr
Peter Winnemöller