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„Tagespost“-Redakteur von Universität gecancelt

Der Philosoph Sebastian Ostritsch darf keinen Vortrag an der Münchner Jesuitenhochschule für Philosophie halten. Studenten hatten protestiert, die Universitätsleitung knickte ein.
Sebastian Ostritsch
Foto: Marc Alter | Gecancelt: Der promovierte und habilitierte Philosoph Sebastian Ostritsch darf an der Münchner Jesuitenhochschule nicht über Thomas von Aquins Gottesbeweise sprechen.

Ein weiterer Fall von Cancel Culture: Der Philosoph und „Tagespost“-Redakteur Sebastian Ostritsch hätte am Donnerstagabend an der Münchner Jesuitenhochschule für Philosophie einen Vortrag halten sollen. Auf Druck von Studenten und Universitätsleitung hat Professor Patrick Zoll, der Ostritsch als Redner eingeladen hatte, den Vortrag zwei Tage vor der Veranstaltung nun abgesagt. 

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Protestierende Studenten der Universität hatten im Vorfeld die Universitätsleitung bereits dazu gebracht, die öffentlichen Hinweise auf die Veranstaltung von den Plakatwänden und dem Internetauftritt der Universität zu löschen – ohne den eingeladenen Redner zu informieren.

Sebastian Ostritsch
Foto: Privat | Unterstützer von Sebastian Ostritsch plakatieren in der Münchner U-Bahn.

Ostritsch sei „rechtsextremer Fundamentalist“

Am Dienstagmittag luden Hochschulleitung und Studierendenvertretung zu einem „moderierten Gespräch“ ein, um „bestehende Bedenken in einem sachlichen Rahmen zu besprechen“. In den sozialen Netzwerken kursiert ein Aufruf zu Protesten gegen den angeblich „rechtsextremen Fundamentalisten“ Sebastian Ostritsch. Die Protestler schreiben: „Bitte helft uns, indem ihr zu uns an die Hochschule kommt und Flagge und Gesicht zeigt! Wir schmücken die Hochschule und Aula mit Flaggen und Zitaten Ostritschs und bieten an, über Ostritschs gefährliche politische Agenda zu informieren.“

Aufruf komplett
Foto: Privat | In den sozialen Netzwerken kursiert ein Aufruf zur Störung des Vortrags von Sebastian Ostritsch.

Um welche „gefährliche Agenda“ es sich handelt, wird aus dem Aufruf nicht deutlich. „Ist Gottes Existenz eine Sache der Vernunfterkenntnis“?, lautet der unverdächtige Titel des Vortrags, der die Gottesbeweise des Thomas von Aquin im Lichte von Kants Kritik betrachten sollte. Zu diesem Thema erscheint Ende November Sebastian Ostritschs jüngstes Buch unter dem Titel „Serpentinen. Die Gottesbeweise des Thomas von Aquin nach dem Zeitalter der Aufklärung“.

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Sebastian Ostritsch ist promovierter und habilitierter Philosoph. Bei der „Tagespost“ ist Ostritsch seit 2023 als Chef vom Dienst sowie Ressortleiter „Literatur“, „Aus aller Welt“ und „Reise“ angestellt. Außerdem schreibt er in dieser Zeitung regelmäßig zu gesellschaftspolitischen, kirchlichen und philosophischen Themen. DT/fha

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