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Syrisch-orthodoxer Patriarch mahnt: Wirtschaftssanktionen aufheben

Die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien stürzten das Volk in unvorstellbares Elend, beklagt Patriarch Aphrem II. vor Diplomaten. Die Bevölkerung brauche eine Zukunftsperspektive.
Wirtschaftskrise in Syrien
Foto: Marwan Naamani (dpa) | Migranten aus Syrien versammeln sich um ein kleines Feuer, um sich zu wärmen.

Der syrisch-orthodoxe Patriarch Aphrem II. hat an die westliche Welt appelliert, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien zu überdenken und aufzuheben. Diese stürzten das syrische Volk in unvorstellbares Elend, erklärte der Patriarch nach Angaben des Informationsdienstes der in Wien ansässigen Stiftung „Pro Oriente“ im Rahmen eines verspäteten Neujahrsempfangs für die in Syrien akkreditierten Diplomaten.

Dank für Solidarität mit dem syrischen Volk

Patriarch Aphrem habe beim Empfang hervorgehoben, dass die syrische Bevölkerung „in ihrer Not endlich eine Zukunftsperspektive“ bräuchte, heißt es in der Pressemitteilung des Informationsdienstes der Stiftung mit Verweis auf die Website des syrisch-orthodoxen Patriarchats. Der Patriarch habe sich zudem bei all jenen bedankt, die sich um Solidarität mit dem syrischen Volk bemühten.

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Der Einladung des Patriarchen zum kirchlichen Neujahrsempfang war „Pro Oriente“ zufolge auch Österreichs Botschafter in Syrien, Peter Krois gefolgt. Der Empfang von Aphrem II. fand am Sitz des syrisch-orthodoxen Patriarchats im Stadtviertel Bab Tuma im Zentrum von Damaskus statt.
 
Die Syrisch-orthodoxe und Griechisch-orthodoxe Kirche sind zwei von vielen in Syrien beheimateten Kirchen. Rund 47 Prozent der Christen Syriens gehören der Griechisch-orthodoxen Kirche (Patriarchat von Antiochien) an, jeweils rund 15 Prozent sind armenisch-apostolisch, griechisch-katholisch (melkitisch) oder syrisch-orthodox. Weiters sind im Land auch die Syrisch-katholische, Armenisch-katholische, Maronitische, Chaldäische und Assyrische Kirche vertreten.  DT/mlu/poi

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