Die Leiter der christlichen Kirchen in Syrien haben die Bedeutung von Christen für die nationalen Strukturen in der Region betont. Dazu verabschiedeten sie eine gemeinsame Erklärung nach einem Treffen in der syrischen Hauptstadt Damaskus. Daran nahmen der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Ephräm II., der griechisch-orthodoxe Patriarch Johannes X. und der melkitische Patriarch Joseph Absi teil. Anwesend war auch der römisch-katholische Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien.
Zahl der Christen im Land immer weiter gesunken
Auf der Agenda des Treffens stand die allgemeine Situation in der Region. Diskutiert wurde aber auch, wie sich die vergangenen Krisenjahre auf die christlichen Gläubigen der verschiedenen Konfessionen auswirkten. Deren Zahl hat stark abgenommen, da viele aufgrund der miserablen Lage das Land verlassen haben.
Die Unterzeichner der Erklärung betonten auch, dass alle Christen trotz der schwierigen Situation mit dem Land ihrer Vorfahren verbunden bleiben müssten. Im Laufe der Jahrhunderte seien sie ständig präsent gewesen und hätten sich als aktive Bürger in die Gesellschaft eingebracht. Zudem beteten die Geistlichen für die sichere Rückkehr der beiden entführten Bischöfe von Aleppo, des griechisch-orthodoxen Metropoliten Bulos al Jasidschi und des syrisch-orthodoxen Erzbischofs Juhanna Ibrahim.
Gemeinsame Vision für demokratischen Rechtsstaat
Darüber hinaus sprachen die christlichen Kirchenführer vom Sieg der Staatsführung, der Armee und des Volkes über den Terrorismus. Das Volk als Ganzes müsse nun am Entwurf einer gemeinsamen Vision für die Zukunft eines Staates beteiligt werden, der auf den Grundlagen von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, gleicher Staatsbürgerschaft und Achtung der Vielfalt beruhe. Die Kirchenführer wollen ihren Worten nach für das Land beten, „damit alle syrischen Bürger in Frieden, Sicherheit und Wohlstand leben“.
DT/mlu/KNA
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