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Solidarische Balten

Warum die Litauer aus der Erinnerung an ihre Befreiungskämpfe Kraft schöpfen und die Ukrainer nicht im Stich lassen.
Präsident Selenskyj und die litauische Premierministerin Simonyte
Foto: IMAGO/Ukraine Presidency/Ukrainian Pre (www.imago-images.de) | Präsident Selenskyj begrüßt die litauische Premierministerin Ingrida Simonyte. In Litauen fühlt man mit der Ukraine mit.

Der nicht enden wollende Krieg Putins gegen die Ukraine scheint den Westen zu erschöpfen. In den drei baltischen Staaten (Estland, Lettland und Litauen) dagegen ist die Angst vor einem expansiven Nachbarn Russland ebenso groß wie die Solidarität mit der Ukraine. Das hat mit der baltischen Erfahrung im 20. Jahrhundert zu tun, wie Michael Leh erfuhr, der für „Die Tagespost“ in Litauen unterwegs war.

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Als Besucher aus Berlin habe er sich die Augen gerieben, so Leh: „Auf dem Platz vor dem Präsidentenpalast in Vilnius ist ein großer blau-silberner NATO-Stern installiert. Silberne kleine Spiegel sind noch daran montiert, so dass es aussieht wie eine Kunstinstallation. Alles ist blitzblank sauber und unbeschädigt.“ In der deutschen Hauptstadt könnte das NATO-Symbol nirgends öffentlich aufgestellt werden, „ohne in kürzester Zeit mindestens beschmiert, wenn nicht zerstört zu werden“, meint unser Autor. „Dafür würden die Antifa und andere Linksextremisten sorgen – oder ‚Russlandfreunde‘ anderer Herkunft.“

Russland wird als Bedrohung gesehen

In Litauen dagegen sei man froh und dankbar dafür, dem nordatlantischen Verteidigungsbündnis anzugehören. Das kleine Land litt jahrzehntelang unter der sowjetischen Tyrannei und unter einer von Moskau verordneten Russifizierung. Auch ist den Litauern, selbst den jungen, die eigene Bedrohungslage durch das Putin-Regime überaus bewusst. Leh erfuhr: Eine Mehrheit der Litauer sieht Russland als Bedrohung. Cyberangriffe aus Russland auf die digitale Infrastruktur seien zum Alltag geworden. Darum ist man auch solidarisch mit der von Putin attackierten Ukraine. DT/sba

Lesen Sie eine ausführliche Reportage aus Litauen am Freitag in Ihrer „Tagespost“.

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