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Ramadan-Beleuchtung: Ideologen nehmen Muslime in Geiselhaft

In Frankfurt gibt es jetzt eine Ramadan-Beleuchtung. Damit tut man den Muslimen keinen Gefallen. Sie werden für eine Ideologie instrumentalisiert, die nur ein Ziel hat: Hauptsache, die eigene kulturelle Prägung in Frage stellen.
Ramadan-Beleuchtung in Frankfurt
Foto: Boris Roessler (dpa) | „Happy Ramadan“ steht auf einem Schriftzug, der über einer Fußgängerzone in Frankfurt hängt. Die Stadt Frankfurt hatte die Beleuchtung anlässlich des bevorstehenden Ramadan aufhängen lassen.

Der öffentliche Raum wird schon seit längerer Zeit missbraucht. Die Orte, die allen gehören, Straßen, Plätze oder auch öffentliche Einrichtungen also, werden zum Bekenntnisraum umfunktioniert. Regenbogen-Flaggen werden gehisst oder auf Pflastersteine gepinselt. Dabei wird suggeriert: Das, was die Parteimeinung einer ideologischen Kulturkampf-Gruppe ist, sei Allgemeingut. 

Verdunkelung, statt Erleuchtung

Nicht anders verhält es sich nun mit der Ramadan-Beleuchtung in Frankfurt. In der Mainstadt werden Teile der City nun wegen des Ramadan beleuchtet. „Happy Ramadan“, wird illuminiert. Gewiss, es ist alle Anstrengung wert, den Respekt für und auch das Wissen über den Islam zu kultivieren. Aber das funktioniert so gerade nicht. Hier wird von Erleuchtung gesprochen, doch es geht um Verdunkelung. Die ideologische Durchdringung des öffentlichen Raums, siehe oben, dehnt sich nun nur noch auf einen anderen Bereich aus.

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Den Muslimen in Deutschland tut man damit keinen Gefallen. Denn sie werden in Geiselhaft genommen, von Ideologen, die nicht wissen wollen, was der Islam ist, was Muslime glauben, warum sie fasten. Das Ziel der Ideologen ist anders geartet: Es geht gegen die eigene kulturelle Prägung. Hauptsache, sie wird in Frage gestellt.  Knipst das Licht wieder aus.

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Sebastian Sasse Muslime Ramadan

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