Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will künftig seine verbalen Angriffe auf die katholische Kirche unterlassen. Das sei ein Ergebnis des Spitzentreffens zwischen Duterte und dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Romulo Valles, im Präsidentenpalast, erklärte Regierungssprecher Harry Roque im Interview der Nachrichtenagentur PNA. Der Präsident habe "einem Moratorium über Erklärungen zur Kirche zugestimmt". Eine Erklärung der Bischofskonferenz zu dem Treffen lag vorerst nicht vor.
Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hatte Duterte immer wieder in rüder Form Bischöfe und den Papst beschimpft. Durch Aussagen wie zuletzt "Gott ist dumm" bracht er die Kirche der katholisch geprägten Philippinen gegen sich auf.
Vor dem Treffen zwischen Erzbischof Valles und Duterte hatte die Bischofskonferenz einen Hirtenbrief über das Verhältnis von Kirche und Staat veröffentlicht. Darin betonten die Bischöfe, dass sie "die politische Macht und insbesondere die demokratisch gewählter Regierungsvertreter so lange akzeptieren, wie sie nicht den grundlegenden spirituellen und moralischen Prinzipien widerspricht".
Eine klare Absage erteilten die Bischöfe erneut den Morden an angeblichen Drogenkriminellen, kritischen Priestern und Bürgerrechtlern. Ohne Duterte beim Namen zu nennen, verurteilten sie die "Gott ist dumm"-Äußerung als "blasphemisch". Präsidentensprecher Roque bewertete den Hirtenbrief als "zahm". Er habe "das Schlimmste erwartet". Die Kirche habe wohl eine "direkte Konfrontation vermeiden wollen".
DT/KAP/KNA