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Nicaragua: Bischöfe um Lösung der Krise bemüht

Die Bischöfe Nicaraguas waren zu einem Treffen beim Staatspräsident Ortega, um ein Vorschlagspaket für mehr Demokratie zu unterbreiten. Die Proteste gegen die Regierung dauern indes an.
Proteste in Nicaragua
Foto: Carlos Herrera (dpa) | 30.05.2018, Nicaragua, Managua: Eine Demonstrantin hält bei einer Demonstration gegen den Präsidenten von Nicaragua ein Banner vor den Mund.

In Nicaragua hat die katholische Kirche einen neuen Vorstoß zur Lösung der innenpolitischen Krise gestartet. Bei einem Treffen mit Staatspräsident Daniel Ortega übergaben die Bischöfe des Landes dem Sandinisten ein Vorschlagspaket für mehr Demokratie. Ortega habe sich zwei Tage Bedenkzeit erbeten, um die Vorschläge zu prüfen, hieß es. Von Ortegas Antwort hänge ab, ob der unterbrochene „Nationale Dialog“ zwischen Regierung und Opposition wieder aufgenommen werde.

Seit Wochen gibt es in Nicaragua Straßenproteste gegen die sandinistische Regierung Ortega. Die Menschenrechtskommission der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) warf den Sicherheitskräften vor, die Demonstrationen brutal niedergeschlagen zu haben. Seit Ausbruch kamen mehr als 130 Menschen ums Leben; mehr als 1 000 Personen wurden verletzt.

Ortegas Gegner fordern seinen sofortigen Rücktritt. Der Präsident macht die Protestbewegung für die Gewalt verantwortlich. Die Kirche versuchte im Rahmen eines „Nationalen Dialogs“ vergeblich, zwischen den beiden Lagern zu vermitteln. Kirchenvertreter hatten Demonstranten in Gotteshäusern Rückzugsmöglichkeiten gegen Polizeigewalt gegeben. Sie erhielten daraufhin Morddrohungen.

DT/KNA

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Bischof Daniel Ortega Demokratie Krisen Menschenrechtsorganisationen Protestbewegungen Sandinisten

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