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Nach Erdeben in Syrien: Hilfsmaßnahmen laufen

Hilfswerk „Kirche in Not“ berichtet von Unterstützung nach Erdbeben in Syrien und in der Türkei. Humanitäre Lage in Syrien noch immer angespannt.
September 25, 2023: Aleppo, Syria. 25 September 2023. Members of Unicef and of a local NGO supervise builders restoring
Foto: IMAGO/Juma Muhammad (www.imago-images.de)

Rund acht Monate nach dem Erdbeben in Syrien und der Türkei sind die Aufräumarbeiten in den betroffenen Regionen in vollem Gang. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat inzwischen ein zweites Hilfsprogramm für die betroffenen Regionen in Nordsyrien auf den Weg gebracht. Es umfasst unter anderem Instandsetzungsarbeiten an zwei kirchlichen Schulen, einem Kindergarten, einem Gemeinde- und einem Jugendzentrum, sowie Renovierungsarbeiten an neun Kirchen und Klöstern.

Angespannte Lage

Das Hilfsprogramm ist ökumenisch angelegt und kommt rund 30 000 Menschen zugute. Das Erdbeben vom 6. Februar 2023 war das stärkste in der Region seit über 80 Jahren. Die Zahl der bestätigten Todesopfer belief sich auf rund 60 000, die meisten von ihnen im Süden der Türkei. In Syrien starben rund 8 500 Menschen, zehntausende wurden obdachlos. Das Beben traf eine Region, die noch immer unter den schweren Folgen des syrischen Bürgerkriegs leidet.  

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Besonders in Nordwest-Syrien, wo die humanitäre Lage ohnehin extrem angespannt ist und zahlreiche syrische Binnenvertriebene leben, gab es enorm viele Tote und Verletzte. Schwere Zerstörungen gab es vor allem in Aleppo. Knapp zwei Drittel der Hilfen von „Kirche in Not“ gehen daher in die syrische Metropole. Dort unterstützt das Hilfswerk unter anderem ein Wohltätigkeitzentrum, in dem Lebensmittel und Dinge des alltäglichen Bedarfs an bedürftige Bewohner verteilt werden. In der Stadt befinden sich außerdem die Schule des armenisch-katholischen Mechitaristen-Ordens und das von der armenisch-apostolischen Kirche betriebene Karen-Jeppe-Kolleg. Sie wurden durch das Erdbeben beschädigt; „Kirche in Not“ ermöglicht jetzt dringend notwendige Instandsetzungsmaßnahmen. 

Reparaturen an Kathedrale

Weitere Projektgelder fließen in die Hafenstadt Latakia im Nordwesten Syriens. Dort hilft „Kirche in Not“ bei Reparaturmaßnahmen an der griechisch-orthodoxen Kathedrale, einem katholisch-melkitischen Kloster und einer armenisch-apostolischen Kirche. Die Gotteshäuser sind auch wichtige Stützpunkte für das soziale Leben und die Versorgung mit karitativen Gütern. DT/chp

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