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Marsch für das Leben in Köln 

Premiere in Köln ist gelungen aber dennoch stecken geblieben. Es war mehr Tanzen für das Leben.
Starke Präsenz in  Köln
Foto: Peter Winnemöller | Mehr als 3000 Teilnehmer waren in Köln zusammen gekommen und für das Leben zu demonstrieren. Die meisten hielten trotz Blockaden bis zum Ende durch.

Eine Premiere hat es heute für den Marsch für das Leben gegeben. Zeitgleich in Berlin und in Köln startete der Marsch für das Leben 2023 mit einer Kundgebung. Zur Begeisterung der Teilnehmer gab es eine Schalte zwischen den beiden Städten, die allerdings leider schnell abriss und die lautstarken Grüße von hier nach dort eher symbolisch blieben. In Köln gingen nach Angaben der Polizei mehr als 3000 Teilnehmer bei der Kundgebung für das Leben mit. Martina Hoppermann begrüßte die Teilnehmer in Köln und moderierte die Veranstaltung.Die junge Frau führte auch gleich den Schlachtruf ein, der die ganze Veranstaltung begleiten sollte. Kölle pro Life, statt Kölle Alaaf, skandierten die Teilnehmer immer wieder. 

Recht auf Leben

Zu Beginn der Kundgebung sprach Paul Cullen. Der Mediziner betonte den Wert des Lebens und des Rechtes auf Leben, welches jeder Mensch hat. Mit Blick auf die gegenwärtige Situation mahnte der Arzt, gelte es auf die Straße zu gehen und das Gewissen zu wecken. Für die CDL sprach Susanne Wenzel. Sie betonte, dass es derzeit erstmals eine Regierung gebe, die aktiv gegen das Leben arbeite.

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Dazu verwies sie auf den Wegfall des §219, die geplante Abschaffung des §218 und die Pläne zum assistierten Suizid. Vor allem die Frauen im Schwangerschaftskonflikt lasse die Regierung im Stich. Den Abschluss im Reigen der Redebeiträge machte Sandra Sinder, eine Beraterin, die sehr viele Frauen im Schwangerschaftskonflikt beraten hat. Sie berichtete, wie sehr Frauen in Schwangerschaftskonflikten in existenzielle Nöte kämen, die sie an die Grenzen brächten. Sie zeigte anhand von Fallbeispielen auf, in welchen Teufelskreis eine sich entsolidarisierende Gesellschaft die Frauen bringe. 

Schnell blockiert 

Danach sollte der Marsch durch die Kölner Innenstadt beginnen. Schon bevor der Marsch beginnen konnte, zeigte sich, dass man in Köln nicht so gut aufgestellt ist, wie üblicherweise in Berlin. Bereits vor Abmarsch war der ursprüngliche Marschweg von Gegendemonstranten blockiert. Nach mehr als 30 Minuten setzte sich der Demonstrationszug auf einer Ausweichroute in Bewegung. Auch diese Route war nach wenigen hundert Metern von Gegendemonstranten blockiert. Die Polizei stoppte die genehmigte Demonstration, konnte aber nicht verhindern, dass die Sperre durch die Gegendemonstranten erhalten blieb. Nach rund einer Stunde Stillstand sollte der Zug wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Heumarkt. Nicht nachvollziehbare Polizeimaßnahmen führten dazu, dass der Marsch für das Leben kurze Zeit später vollends eingekesselt war.

 

Nach fast einer weiteren Stunde Wartezeit ging es dann wirklich zum Ausgangspunkt der Demonstration zurück, jedoch war inzwischen der Heumarkt von Gegendemonstranten besetzt und wurde erst nach längerer Zeit von der Polizei geräumt. Dennoch verblieben hinreichend viele Gegendemonstranten, um die kurze Schlusskundgebung durch viel Lärm zu stören. Leider war trotz hilfreicher Kontaktbeamter niemand von der Pressestelle der Polizei erreichbar, so dass es derzeit keine Erklärung für die offensichtlich recht kurzsichtigen Polizeimaßnahmen gibt, die zu immer neuen Blockaden einer genehmigten Demonstration führten.

Das Klima der Demonstration in Köln war denkbar ungünstig, hatte doch die Kölner Oberbürgermeisterin auf Facebook die Partei der Gegendemonstranten ergriffen und damit ihre Pflicht zur Neutralität schwer verletzt. Wie nur wenige Hundert Demonstranten die Polizei derart vorführen konnten, ist völlig unklar. Es stellen sich Fragen, die von Politik und Polizeiführung zu beantworten wären.

Jugend zeigt, wie es geht

Allein die Jugend für das Leben, die mit vielen Mitgliedern am Marsch teilnahm, ließ sich die Stimmung nicht verderben. Die blockierte Demonstration glich bereits nach kurzer Zeit einem Straßenfest mit lauter Musik und fröhlichen Tanzdarbietungen, so dass das Gebrüll der vulgären Phrasen der Gegendemonstranten nicht mehr störte. Mit einer Verspätung von rund zwei Stunden löste Versammlungsleiter Georg Dietlein die Versammlung auf. Man sei, so sagte eine Teilnehmerin erschöpft im Fortgehen, doch weitaus sichtbarer in Köln gewesen, als wenn man uns nur im Vorbeimarsch gesehen hätte. Die Dame brachte damit auf den Punkt, dass bis zum Ende die Stimmung der Teilnehmer ruhig und gelassen war. DT/pwi

Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost umfassende Berichte zum Marsch für das Leben in Berlin und Köln.

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