Im Oktober 2022 waren die Russen in der Ukraine so in die Enge getrieben, dass sie sogar überlegten, taktische Atomwaffen einzusetzen, erzählt der international angesehene Militäranalyst Markus Reisner im Interview mit der „Tagespost“. Damals hätten China und Indien im Hintergrund agiert, um eine Eskalation zu vermeiden. Reisner erklärt, warum die Amerikaner nicht bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen, also etwa Russlands Satelliten-Navigation zu zerstören.
Er weiß aber auch, warum sich Russland derzeit „kurz vor dem Sieg“ wähnt, und warum ein Deal von Donald Trump, dem er den „Stil eines Mafiabosses“ zuschreibt, mit Wladimir Putin auf Kosten der Ukrainer und Europas gehen könnte. Reiser beleuchtet im „Tagespost“-Interview die neue Rolle des „globalen Südens“, die Versäumnisse Europas und die Zukunft von Mächten wie Nordkorea und Iran.
Möglicherweise sei der seit fast drei Jahren tobende Krieg in der Ukraine nur der Auftakt zu noch größeren weltpolitischen Verwerfungen und Konflikten. Und das nicht nur, weil Trump im Pazifik durchaus bereit ist, die Konfrontation mit China zu suchen und einzugehen ist, wie Oberst Reisner bestätigt. „Was soll noch alles passieren, damit wir kapieren, dass wir angegriffen worden sind?“, sagt Reisner. Und: „Russland kann man nur durch Stärke Grenzen setzen.“ (DT/sba)
Lesen Sie das gesamte Interviewgespräch mit Oberst Markus Reisner am Donnerstag in Ihrer „Tagespost“.