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Lage der Migranten in Libyen verschlimmert sich

Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) und die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) kritisieren EU-Flüchtlingspolitik
Flüchtlingsrettung im Mittelmeer
Foto: Lena Klimkeit (dpa) | Gerettete Migranten an Deck des Rettungsschiffs "Aquarius", das sie auf dem Mittelmeer nach Italien bringt.

Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa (CCME) fordert die EU-Institutionen zur kritischen Überprüfung ihrer Flüchtlingsmaßnahmen in Libyen auf. "In den vergangenen Monaten haben wir erlebt, wie die EU-Unterstützung für die libysche Küstenwache und italienische Initiativen zu noch schlimmeren Situationen für Migranten in Libyen geführt haben". Das sagte die Generalsekretärin der ökumenischen Organisation anglikanischer, orthodoxer und protestantischer Kirchen, Doris Peschke, anlässlich des "Internationalen Tags der Migranten" am Montag. Das politische Ziel der EU bestehe "allein darin, die Zahl der Migranten, die nach Europa kommen, zu reduzieren - ohne Rücksicht auf die Folgen für sie in Libyen".

Heikki Huttunen, Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen (KEK). erinnerte daran, dass gerade Weihnachten das Fest sei, bei dem "eine schwangere Frau und ihr Ehemann im Blickpunkt stehen, die verzweifelt nach einer Herberge suchen". Er mahnte Europas Regierungen, "Flüchtlinge nicht zu ignorieren". Auch der deutsche entwicklungspolitische Dachverband Venro forderte mehr Schutz und Unterstützung für Menschen, die vor Krieg, Terror und Verfolgung fliehen. Auch wer aufgrund von Armut, fehlender Perspektiven oder infolge des Klimawandels gezwungen sei, die Heimat zu verlassen, müsse mehr Solidarität erfahren, so der Venro-Vorstandsvorsitzende Bernd Bornhorst in Berlin.

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Entwicklungspolitik Kirchen und Hauptorganisationen einzelner Religionen Konferenz Migranten

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