In der Debatte um die sogenannten „Fridays for future“-Demonstrationen, in deren Rahmen Schüler jeden Freitag dem Unterricht fernbleiben, um für mehr Klimaschutz auf die Straße zu gehen, betont Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, dass der Vorrang der Schulpflicht nicht verhandelbar sei. Akzeptable Entschuldigungsgründe seien klar definiert, meint Meidinger in einem Beitrag für die „Tagespost“.
Meidinger: Schule ist zur Neutralität verpflichtet
„Wenn eine Schulleitung hier beide Augen zudrückt, handelt sie außerdem pflichtwidrig, da eine Schule immer auch eine Aufsichtspflicht während der Unterrichtszeit hat.“ Zudem sei eine Schule zur Neutralität verpflichtet. Daher könne sie nicht sagen, die Teilnahme an der einen Demonstration sei erlaubt, während eine Demo für einen anderen Zweck verboten sei, „etwa für den Austritt aus der EU“.
Somit gelte es einerseits, die erkennbare Bereitschaft von Kindern und Jugendlichen, sich für den Klimaschutz einzusetzen, zu fördern, „ohne gleichzeitig die Einhaltung der Schulpflicht ins Belieben jedes Einzelnen zu stellen“. Von Seiten der Lehrkräfte und der Schulleitungen sei pädagogisches Fingerspitzengefühl gefragt, „aber gleichzeitig auch klare Beachtung der rechtlichen Lage“, meint Meidinger.
Seit Monaten demonstrieren europaweit Schüler an Freitagen für das Klima
Seit Monaten bleiben europaweit Woche für Woche Schüler an Freitagen dem Unterricht fern, um ein Umdenken in der aktuellen Klimapolitik zu erreichen. Angeführt werden sie von der 15-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die vergangenen August begonnen hatte, vor dem Reichstag in Stockholm zu für das Klima zu demonstrieren.
DT
Warum im Umgang mit den „Fridays for future“-Demonstranten Fingerspitzengefühl gefragt ist, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 21. März 2019.