Seit Monaten geistert ein Begriff durch die katholische Medienlandschaft: der Integralismus. Worum geht es? Nun, nicht um das historische Phänomen des Integralismus. Dieser hatte am deutlichsten in der Action française des Agnostikers Charles Maurras Gestalt angenommen und war bereits 1914 von Papst Pius X. als mit dem katholischen Glauben unvereinbar verurteilt worden. In ihm war der katholische Glaube auf eine Facette der nationalen Identität reduziert worden. Das aber ist nicht gemeint, wenn heute von „Integralismus“ die Rede ist.
Der Traum vom christlichen Staat
Der Neointegralismus plädiert für eine Abkehr vom Individualismus. Der Staat sei nicht nur dem Gemeinwohl, sondern auch dem übernatürlichen Heil seiner Bürger verpflichtet. Eine Bestandsaufnahme der katholischen politischen Theorie der Stunde.
