Das grundlegende Menschenrecht der Religionsfreiheit gerate "durch zunehmende Krisen und Konflikte in der Welt immer öfter in Gefahr", sagte Jung am Mittwoch in Darmstadt. Zur Religionsfreiheit müsse auch die Möglichkeit gehören, "seine Religion aus freien Stücken zu wechseln". Schätzungen zufolge gehörten weltweit bis zu 900 Millionen Menschen religiösen Minderheiten an, von denen viele zur Flucht gezwungen seien.
Jung warb zugleich für eine "differenzierte Wahrnehmung" religiös motivierter Gewalt. Nicht überall, wo Christen bedroht würden, gebe es eine systematische "Verfolgung", erläuterte der Kirchenpräsident. Untersuchungen zeigten, dass dort, wo Christen unter Repressalien litten, in der Regel auch die Menschenrechte anderer gesellschaftlicher Gruppen grob missachtet würden.
"Wenn wir als christliche Kirche um Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden bitten, dann müssen wir Menschen anderer Religionen und die Welt insgesamt einschließen", forderte Jung.
KNA / jbj