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Kirchen als Kälteräume: Jeder zweite Deutsche dafür

Gesundheitsminister Lauterbach will Kirchen als „Kälteräume“ nutzen. 53 Prozent der Deutschen begrüßen das, wie eine „Tagespost“-Umfrage ergibt.
Wetter im Vatikan
Foto: Andrew Medichini (AP) | Gläubige warten in der Sonne auf dem Petersplatz auf den Sonntagssegen von Papst Franziskus. Die anhaltend hohen Temperaturen in ganz Europa haben den Monat Juli zu einem der heißesten überhaupt gemacht.

Mehr als jeder zweite Deutsche (53 Prozent) begrüßt den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Kirchen als „Kälteräume“ in der Hitze zu nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen können 26 Prozent dem Vorschlag nichts abgewinnen; 18 Prozent wissen nicht, wie sie dazu stehen und vier Prozent möchten keine Angabe machen. 

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Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautet: „Ich begrüße den Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, Kirchen als ,Kälteräume‘ in der Hitze zu nutzen.“ Ältere Befragte finden den Vorschlag häufiger gut: So steigt dieser Anteil von lediglich 35 Prozent bei den jüngsten Befragten (unter 30 Jahren) bis auf 64 Prozent bei den ältesten Befragten (ab 70 Jahren) an. Insgesamt sind lediglich die jüngsten Befragten gespalten: Jeweils 35 Prozent finden Lauterbachs Vorschlag gut oder lehnen ihn ab, während alle anderen mehrheitlich zustimmen (49 bis 64 Prozent).

Katholiken mehrheitlich für Lauterbach-Vorschlag

Auch die Befragten der großen christlichen Kirchen bewerten Lauterbachs Vorschlag positiv: 54 Prozent der Katholiken begrüßen die Idee, Kirchen als „Kälteräume“ zu nutzen. 27 Prozent lehnen den Vorschlag ab. Von den Protestanten sind sogar 56 Prozent für den Vorschlag, 25 Prozent lehnen ihn ab. Und selbst unter freikirchlichen Befragten findet sich eine absolute Mehrheit (51 Prozent) für Lauterbachs Vorschlag, während 28 Prozent dagegen sind. 

Die Erhebung, für die 2.006 erwachsene Personen vom 21. bis 24. Juli befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Parteizugehörigkeit auf. Unter der Anhängerschaft aller Parteien mit Ausnahme der AfD befürwortet eine absolute Mehrheit Lauterbachs Vorschlag. Sehr großen Zuspruch findet er bei den Wählern von SPD (69 Prozent) und Grünen (70 Prozent). Auch die Anhänger der Linkspartei (60 Prozent) und der FDP (59 Prozent) können der Idee viel abgewinnen. Wähler der Union sind immerhin noch mit einer Mehrheit von 54 Prozent dafür. Unter AfD-Wählern beträgt die Zustimmung jedoch nur 34 Prozent – 44 Prozent sind dagegen.  DT/mlu

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