Kräftigen Gegenwind erfährt die katholische Kirche von der irischen Regierung im Vorfeld des Weltfamilientreffens in der Hauptstadt Dublin Ende August. Der irische Premierminister Leo Varadkar erklärte jüngst vor Journalisten, dass er Papst Franziskus darauf aufmerksam machen wolle, dass Familien, die von gleichgeschlechtlichen Paaren geführt werden, traditionellen Familien gleichwertig seien. Der Papst wird anlässlich des Weltfamilientreffens nach Dublin reisen und dort mit dem irischen Regierungschef in Dublin Castle zusammentreffen.
"Gleichgeschlechtlich geführte Familien sind traditionellen gleichwertig"
Auf die Frage, worüber er mit Franziskus sprechen wolle, antwortete Varadkar, dass er die Haltung der irischen Regierung und der Gesellschaft übermitteln wolle, „dass Familien in den unterschiedlichsten Formen existieren, und dazu gehören Familien, die von gleichgeschlechtlichen Eltern geführt werden“. Trotz der offensichtlichen Differenzen bei Kernthemen der katholischen Lehre freue er sich sehr darauf, dass der Heilige Vater Irland besuche. Über die Details des Treffens wisse er jedoch noch nicht Bescheid, so Varadkar.
Zuvor hatte auch die irische Kinder- und Jugendministerin hatte zuvor bereits erklärt, dass sie dem Papst in seiner Ansicht widersprechen wolle, dass nur heterosexuelle Paare eine echte Familie bilden könnten. Die Kulturministerin will Papst Franziskus sogar auffordern, das Zölibat für Priester abzuschaffen.
Religion soll nicht länger Gesundheits- und Sozialpolitik bestimmen
Dazu kommen die Äußerungen von Gesundheitsminiser Simon Harris, dass Religion nicht länger die Sozial- und Gesundheitspolitik des Landes bestimmen werde. Als Antwort auf einen Bericht der „Irish Times“ über die Aufforderung des Bischofs von Elphin, Kevin Doran, die Lehre der Enzyklika „Humanae vitae“ auf neue Weise zu präsentieren, twitterte Harris: „Bitte hören Sie einfach damit auf! Ein besserer Zugang zu Verhütungsmitteln ist Teil der staatlichen Gesundheitspolitik und wird das auch bleiben.“
DT/mlu
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