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Erzbischof Paglia verteidigt Berufung Mazzucatos in Päpstliche Akademie

Überprüfung zeige: In ihrer wissenschaftlichen Arbeit habe die Ökonomin nie „Position gegen das Leben“ bezogen.
Erzbischof Vincenzo Paglia
Foto: IMAGO/ALESSIA GIULIANI / ipa-agency.ne (www.imago-images.de) | "Man kann die tiefsten Überzeugungen einer Person nicht anhand von vier Tweets beurteilen", so Erzbischof Paglia.

Der Präsident der „Päpstlichen Akademie für das Leben“, Erzbischof Vincenzo Paglia, hat die Berufung der umstrittenen Wirtschaftswissenschaftlerin Mariana Mazzucato vom „University College London“ in die Akademie verteidigt. Gegenüber „Catholic News Service“ erklärte Paglia gestern: Allen Mitgliedern, einschließlich Mazzucato, liege der Wert menschlichen Lebens „in ihrem Fachgebiet am Herzen“.

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Die Berufung Mazzucatos beruhe „auf den Empfehlungen mehrerer Akademiker, Angriffe auf das Leben durch Ungleichheit zu bekämpfen“. Laut der Organisation „Save the Children“ stürben jedes Jahr rund zwei Millionen Kinder an Unterernährung. Diese Tragik könne die „Päpstliche Akademie für das Leben“ nicht ignorieren.

Paglia unterscheidet zwischen „pro-choice“ und „pro-abtreibung“

Auf die Frage, wie er selbst die Aufhebung des Urteils „Roe v. Wade“ durch den US-Supreme-Court bewerte, die Mazzucato in mehreren Tweets auf dem Kurznachrichtendienst deutlich kritisiert hatte, sagte Paglia: „Jede Entscheidung, die den Schutz des Lebens begünstigt, ist absolut eine gute Sache.“ Die katholische Kirche erkenne aber auch an, dass Menschen guten Willens in manchen Situationen Gesetze und öffentliche Ordnungen unterstützen können, die darauf abzielen, den Rückgriff auf Abtreibung einzuschränken, während sie das Verfahren in einigen Fällen erlaubten.

Gefragt nach den Kommentaren Mazzucatos auf Twitter, die das Urteil der Höchstrichter kritisierten, sagte Paglia: „Unsere Überprüfung hat gezeigt, dass sie in ihrer wissenschaftlichen Arbeit nie eine Position gegen das Leben bezogen hat. Man kann die tiefsten Überzeugungen einer Person nicht anhand von vier Tweets beurteilen.“ Ihre Tweets seien vielleicht „pro-choice“ gewesen, aber sie seien nicht „pro-abtreibung“.  DT/reh

Lesen Sie weitere Hintergründe über den Fall Mazzucato in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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