Egal, wie der US-Supreme Court im Streit um die Abtreibungspille entscheidet, die in der Abtreibungsfrage gespaltene Nation zusammenzuführen, vermag er nicht. Dass dies nach Lage der Dinge unmöglich ist, liegt auch an der US-Regierung, die unter tatkräftiger Hilfe von Teilen der Medien relevante Tatsachen verschleiert, verschweigt oder gar leugnet. Das beginnt damit, dass die Regierung sich weigert, anzuerkennen, dass es sich bei den Klägern nicht vorrangig um Lebensrechtler handelt, sondern um Ärzte-Vereinigungen, deren Mitglieder in den Notaufnahmen von Krankenhäusern und Praxen eben jene Frauen versorgen, die von dem angeblichen „wirksamen und sicheren“ Präparat Gebrauch machten.
Bidens Beamte agieren ideologisch
Schon klar: Das positive Image, das Ärzte im Allgemeinen besitzen, stört bei der Dämonisierung des Gegners, der vermeintliche Grundrechte, wie das auf Abtreibung, abschaffen will. Mit der Pointe, dass die Demonstranten vom Wochenende vor dem Sitz des US-Supreme Court „Richter sind keine Ärzte“ skandierten. Dass Erstere in zwei Instanzen auf Grundlage hunderter an Eides statt erklärter Fallbeischreibungen Letzterer entschieden, wird einfach ignoriert. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Dass die Biden-Administration in ihren Schriftsätzen die Pille so wahrheitswidrig wie dreist mit dem rezeptfrei erhältlichen Advil „Ibuprofen“ gleichsetzt, zeigt, wie ideologisch Bidens Beamte in Sachen Abtreibung unterwegs sind. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu wissen, wozu ein solcher Umgang mit Tatsachen und Fakten führt. Er polarisiert und schürt den Hass auf einen derart schrankenlos operierenden Gegner. Christen wissen, dass dies keine akzeptablen Optionen sind, Böses nicht mit Bösem bekämpft werden darf, sondern „im Überfluss des Guten“ erstickt werden muss. Hier ist noch Luft nach oben. Für die einen mehr, für die anderen weniger.
Lesen Sie weitere Hintergründe zum Streit um die Abtreibungspille und zur Rolle des Supreme Court in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".