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Droht die Neubewertung menschlichen Lebens?

Lebensrechtler veranstalten Fachtagung zur Ideologie des Transhumanismus – Koalitionsvertrag der Ampelregierung auf dem Prüfstand – Online-Teilnahme möglich.
Tagung zu Transhumanismus
Foto: Elmar Gubisch via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Die Tagung des BVL steht unter der Frage „,Fortschritt‘ ohne Grenzen – wohin führt die Optimierung des Menschen?“

Anlässlich des Auftakts der diesjährigen „Woche für das Leben“ (30. April – 7. Mai) veranstaltet der Bundesverband Lebensrecht (BVL) am Samstag in Leipzig eine wissenschaftliche Fachtagung zur Ideologie des Transhumanismus. Die Tagung steht unter der Frage „,Fortschritt‘ ohne Grenzen – wohin führt die Optimierung des Menschen?“

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Dabei sollen offenbar auch von der Ampelregierung in ihrem Koalitionsvertrag „Mehr Fortschritt wagen“ vereinbarten Vorhaben kritisch reflektiert werden. „Ob durch Eizell- und Samenspende, Mietmutterschaft oder ,gleichgeschlechtliche Elternschaft‘: Rechte von Eltern und Kindern vor und nach ihrer Geburt sollen ausgehöhlt werden. Die Zulassung genetischer Optimierung und der Keimbahnmanipulation mittels CRISPR-,Genschere‘, die Selektion von Embryonen auf Basis von Gesundheitskriterien und ihre ,Verwertung‘ zu Forschungszwecken, die Schaffung von Chimären für Transplantationszwecke – all dies findet sich im Koalitionsvertrag“, heißt es in einer Pressemitteilung des BVL.

Verband fürchtet Verlust der „Grundlage unserer Zivilisation“

Der BVL, unter dessen Dach sich mehr als ein Dutzend Lebensrechtsorganisationen versammelt haben, erblickt in diesen Vorhaben „eine grundsätzliche ,Neubewertung‘ menschlichen Lebens“, die „von Wissenschaftsakademien, Interessenvertretern, profitierenden Pharmaunternehmen und Medizinern unterstützt“ werde. „Alles unter der Maßgabe, der Staat wolle die individuellen Freiheiten seiner Bürger fördern und ihnen mehr Selbstbestimmung, Gesundheit und Lebenserfüllung ermöglichen.“ Nach Ansicht des BVL sei das jedoch „kein Fortschritt“. Vielmehr gehe „die Grundlage unserer Zivilisation verloren“, die darin bestehe, „das Leben eines jeden Menschen als kostbar zu erachten, unabhängig von der Erfüllung wie auch immer gestalteter Bedingungen und Kriterien“.

Online-Teilnahme nach vorheriger Anmeldung möglich

Referenten der Tagung sind der Philosoph Sören Hoffmann, die Sozialwissenschaftlerin Susanne Hartfiel sowie der Labormediziner und Arzt Paul Cullen. Die Tagung beginnt am Samstag um 13 Uhr und dauert bis 17 Uhr. Interessierte können sich nach vorheriger Anmeldung unter berlin@bv-lebensrecht.de oder 030/64494039 auch digital zuschalten und erhalten dann einen Link für die Online-Teilnahme zugesandt.  DT/reh

Lesen Sie einen ausführlichen Bericht über die BVL-Tagung zum Thema Transhumanismus in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".

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