Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Wirtschafts- und Energiekrise

Dramatische Lage in Kuba: Die Kirche vermittelt

Kuba ist mit einer schweren Wirtschafts- und Energiekrise konfrontiert. Nun ruft die katholische Kirche zum Dialog zwischen Regierung und Opposition auf.
Szene aus Kubas Hauptstadt Havana
Foto: IMAGO/Chris Cheadle (www.imago-images.de) | Die Situation wird für die Menschen auf der kommunistisch regierten Insel Kuba immer schwieriger.

Stundenlang kein Strom und kaum Lebensmittel – Kuba ist mit einer der schwersten Wirtschafts- und Energiekrisen in der Geschichte des Landes konfrontiert. Die Situation wird für die Menschen auf der kommunistisch regierten Insel immer schwieriger. Angesichts der anhaltenden Versorgungskrise und der immer wieder aufflammenden Proteste hat die katholische Kirche in Kuba zum Dialog zwischen Regierung und Opposition aufgerufen und sich als Vermittler im Konflikt angeboten. 

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In Kuba gebe es das Sprichwort „Wir verstehen uns, wenn wir miteinander reden“. Das sagte der Vorsitzende der Kubanischen Bischofskonferenz, Bischof Emilio Aranguren von Holguin, nach Angaben von „Vatican News“. Deshalb sei es wichtig, die Bereitschaft und den Raum zu haben, um über das Gemeinwohl sprechen zu können. „Natürlich ist die katholische Kirche bereit und willens, sich mit allen gesellschaftlichen Gruppen auszutauschen“, sagte Aranguren laut „Radio Marti“, einem staatlichen US-amerikanischen Rundfunksender mit Sitz in Miami, der sich speziell an die kubanische Bevölkerung richtet.

Kirche zum Wohl des Volkes immer zur Zusammenarbeit bereit

Erzbischof Dionisio Garcia Ibanez von Santiago de Cuba, von wo zuletzt neue Proteste gemeldet wurden, erklärte dem Radiosender zufolge, die Kirche sei zum Wohle des Volkes immer zur Zusammenarbeit bereit. Dazu müsse es aber auch Signale von den möglichen Gesprächspartnern geben: „Aber das bedeutet auch, dass die Parteien dies wollen und wir darum gebeten werden.“ 

Allein seit Ausbruch der historischen Sozialproteste 2021 haben rund 300.000 Menschen Kuba vornehmlich in Richtung USA verlassen, das entspricht etwa drei Prozent der Bevölkerung. Menschenrechtsorganisationen werfen der Regierung in Havanna Repression und die Verletzung von Menschen- und Grundrechten vor. Der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) zufolge gibt es auf der Karibikinsel aktuell 1.066 politische Gefangene.  DT/chp

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