Mit dem Auftritt von Kornelia Schmidt, Diplom-Psychologin und Leiterin der Donum vitae-Beratungsstelle gaben die Veranstalter des Erfurter Katholikentags ungewollt Einblick in die Frauenfeindlichkeit des Systems Donum vitae.
Das Timing der Pressekonferenz ließ zwar Raum für einen ausführlichen Werbeblock für die seit 25 Jahren bestehende Organisation, die erwartete Fragerunde musste aber „aus Termingründen“ entfallen.
Gute Entscheidungen?
Die einzige Frage, deren Beantwortung sich Frau Schmidt nicht entziehen konnte, betraf ihre These, Donum vitae helfe Frauen „gute Entscheidungen“ zu treffen, womit in der Donum vitae-Logik der Entschluss der Schwangeren, das Kind auszutragen auf einer Stufe steht mit der Entscheidung, das Ungeborene zu töten.
Die Vergleichgültigung der Sprache steht sinnfällig für die Unseriosität der These von der „guten Entscheidung“: Auf Nachfrage räumte Frau Schmidt ein, dass Donum vitae „von den allermeisten Frauen“ nicht erfahre, wie die Entscheidung am Ende ausgegangen sei. Die Rückmeldungen von Frauen, die sich für das Kind entschieden hätten „seien in keiner Weise irgendwie aussagekräftig“.
Gute Beratung
Es gebe auch Rückmeldungen von Frauen, die nach einer Abtreibung schwer daran trügen und um einen Folgetermin zur Aufarbeitung bäten. Auch die tragischen Schicksale dieser Frauen werden im Donum vitae-Jargon unter „gute Beratung“ subsumiert. Zur „guten Beratung“ gehört auch die billigenden Inkaufnahme der Donum vitae -Beraterinnen, dass Frauen nach einer Abtreibung mit ihrem tiefem Leid alleinbleiben. Frau Schmidt geht davon aus, dass „viele, wenn sie an dem Abbruch schwer tragen, nicht unbedingt noch einmal in eine Beratung gehen“. Sprachs und entschwand lächelnd. Noch Fragen?
Lesen Sie weitere Berichte zum 103. Katholikentag in unserem Dossier.
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.









