In Florida könnte es bald verboten sein, in Schulen über sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität zu unterrichten. Das will der republikanische Gouverneur Floridas, Ron DeSantis, durchsetzen. Laut Medienberichten soll ein solcher Unterricht dann nur in ganz bestimmten Fällen möglich sein, wenn zum Beispiel die Bildungsvorschriften des Staates ihn ausdrücklich verlangten. Darüber soll das Bildungsgremium Floridas am 19. April abstimmen.
Eltern sollten über sexuelle Orientierung sprechen
Lehrkräfte, die sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentitäten außerhalb eines verpflichtenden Lehrplans oder von Eltern abgesegneten Gesundheitskursen im Unterricht behandeln, müssen unter dem neuen Gesetz mit Disziplinarstrafen rechnen.
DeSantis und andere Republikaner begründen das Gesetz damit, dass Eltern, nicht Lehrer, mit ihren Kindern über Themen wie sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentität sprechen sollten. „Es gibt keinen Grund dafür, dass sexuelle Orientierung oder Geschlechteridentität an öffentlichen Schulen behandelt werden“, tweetete Bryan Griffin, ein Sprecher für DeSantis am Mittwoch.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, bezeichnete das geplante Verbot als „vollkommen falsch“. „Equality Florida“, eine NGO für LGBTQ-Interessen, warf DeSantis vor, seine politische Agenda zulasten von diversen Familien und Lehrkräften durchzusetzen.
Bereits im letzten Jahr hatte DeSantis Unterricht über Geschlechteridentitäten und sexuelle Orientierung für Kinder im Grundschulalter verboten. DeSantis gilt als möglicher Kandidat der Republikaner für die anstehenden Präsidentschaftswahlen. DT/sdu/dpa/reuters