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CDU-Abgeordneter de Vries verteidigt Islamexpertin Schröter

In den Rücktrittsforderungen gegen die Islamwissenschaftlerin Susanne Schröter sieht der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries einen Frontalangriff auf die Freiheit der Wissenschaft.
CDU-Politiker de Vries verteidigt Islam-Wissenschaftlerin Schröter
Foto: Sebastian Kahnert (ZB) | „Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, dass der wissenschaftliche Diskurs in Deutschland zensiert wird“, so CDU-Politiker de Vries.

Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries sieht eine „Kampagne“ im Internet gegen die Ethnologie-Professorin und Islamexpertin Susanne Schröter. „Der Versuch einiger Studenten, eine wissenschaftliche Veranstaltung zur Bedeutung des Kopftuchs verbieten zu wollen und den Rücktritt von Frau Prof. Schröter zu fordern, ist ein Frontalangriff auf die Freiheit der Wissenschaft.“ Das schreibt de Vries in einem Beitrag für die „Tagespost“.

Schröter waren anti-muslimische Ressentiments unterstellt worden

Eine bislang unbekannte Gruppe hatte Schröter, die das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) an der Goethe-Universität leitet, anti-muslimische Ressentiments unterstellt. Die anonyme Gruppe „Uni gegen AMR – Kein Platz für Anti-Muslimischen Rassismus“ fordert auf Instagram unter „Schröter_raus“, die Forscherin ihres Amtes zu entheben.

„Wir dürfen unter keinen Umständen zulassen, dass der wissenschaftliche Diskurs in Deutschland zensiert wird“, so CDU-Politiker de Vries weiter. Schröter sei eine hoch anerkannte Expertin im Bereich Islamforschung. Die „Diffamierungskampagne“ sei ein klassischer Reflex der konservativ-orthodoxen muslimischen Community „oder anders ausgedrückt des politischen Islam in Deutschland“. Dessen Vertreter und in Teilen auch linksliberale Kreise bedienten sich immer häufiger des Vorwurfs des anti-muslimischen Rassismus.

Ziel der Strategie: Religionskritiker mundtot machen

Ziel dieser Stratege ist es laut de Vries, Denkverbote zu erteilen und Religionskritiker mundtot zu machen. „Aber Fragen wie die Gleichstellung von Mann und Frau, die Akzeptanz Andersgläubiger und eben auch der Umgang mit dem Kopftuch gehören auf den Tisch, wenn es um religiösen Fundamentalismus im Kontext des Islam geht“, meint de Vries. Denn letztlich gehe es um den inneren Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Zuvor hatte bereits die Präsidentin der Goethe-Universität, Birgitta Wolff, den Umgan mit Schröter beklagt. „Versuche mancher Kreise, sich selbst zur ,Diskurspolizei‘ zu ernennen, weisen wir mit größtem Nachdruck zurück“, betonte sie.. „Ich kann nur dazu aufrufen, verunglimpfende, beleidigende und hetzerische Kommentare weiterhin bei Instagram und gegebenenfalls anderen derartigen Plattformen zu melden“, so Wolff.

DT

Was sich Christoph de Vries für die Zukunft im Umgang mit islamkritischen Stimmen wünscht, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 02. Mai 2019.

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