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Burkina Faso: Christinnen als Sexsklavinnen gehalten

In Burkina Faso kommt es immer mehr zu islamistischen Übergriffen auf die christliche Bevölkerung, besonders betroffen sind Frauen.
Frauen in Burkina Faso beim Gottesdienst
Foto: Kirche in Not | Seit 2015 wird Burkina Faso von islamistischen Truppen heimgesucht und ist heute zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Im Bild: Frauen in Burkina Faso beim Gottesdienst.

Burkina Faso ist eine der gefährlichsten Regionen der Welt. Christinnen und Christen leben dort in der Gefahr Opfer von Zwangskonversion, Entführung, Mord und Vergewaltigungen zu werden. 

Immer mehr kommt es zu islamistischen Übergriffen auf die christliche Bevölkerung, besonders betroffen sind Frauen: „Viele von ihnen werden festgehalten und vergewaltigt“, berichtete der Generalprior der Ordensgemeinschaft „Frères Missionnaires des Campagnes“ (Missionsbrüder in den ländlichen Gebieten), Pater Pierre Rouamba, im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Einige Christinnen würden lange Zeit als Sexsklavinnen gefangen gehalten und würden schwanger zurückkehren. Das seien wahre Tragödien, über die in den Medien nicht berichtet werde. 

Das Land mit den meisten christenfeindlichen Übergriffen weltweit

Dem Ordensmann zufolge sei Burkina Faso 2022 das Land „mit den meisten christenfeindlichen Übergriffen auf der Welt“ gewesen. „Christen sind tagtäglich von schrecklichen Aktionen von Al-Qaida und dem Islamischen Staat betroffen.“ Weite Gebiete des Landes seien vermint und würden von den Terroristen kontrolliert. Besuche in christlichen Dörfern seien nur noch per Helikopter möglich. „Viele Menschen sterben, weil sie nicht versorgt werden können“.

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Pater Pierre berichtete gegenüber „Kirche in Not“ aus einer Gemeinde in der Provinz Compienga im Osten Burkina Fasos, die er betreute. Diese wurde zu Pfingsten von Terroristen angegriffen: „Wenn die Menschen sich weigern, zum Islam zu konvertieren, werden sie gezwungen, ihr Dorf zu verlassen. Da die Straßen blockiert sind, irren sie ohne Hab und Gut im Wald umher. Viele sterben, weil sie nicht genug zu essen haben und nicht versorgt werden können.“ Seine Ordensgemeinschaft betreue die traumatisierten Menschen; zu diesem Zweck wird in der Hauptstadt-Diözese Ouagadougou mit Unterstützung von „Kirche in Not“ ein Ausbildungszentrum für Katecheten und Helfer gebaut. Da die Kirchen aus Angst vor Anschlägen nicht genutzt werden könnten, versammelten sich viele Menschen in Hausgemeinden. „Wir werden alle diese körperlichen und seelischen Wunden heilen müssen“, betonte der Ordensmann. „Die pastorale Arbeit ist enorm.“

Burkina Faso, eine ehemals französische Kolonie, gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Rund die Hälfte der rund 20 Millionen Einwohner lebt unter der Armutsschwelle. Seit 2015 wird das westafrikanische Land von islamistischen Truppen heimgesucht und ist heute zu einem der Hauptoperationsgebiete des militanten Dschihadismus in Afrika geworden. Seit etwa vier Jahren kommt es vermehrt zu gezielten Attacken auf Christen, die etwa ein Viertel der Bevölkerung Burkina Fasos ausmachen.  DT/chp

 

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