Würzburg

Althaus und Vogel sehen deutschlandweite Bedeutung der Landtagswahlen

Die beiden ehemaligen Ministerpräsidenten von Thüringen, Dieter Althaus und Bernhard Vogel, bewerten das Wahlergebnis.
Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen
Foto: Daniel Schäfer (dpa-Zentralbild) | Sachsen, Crostwitz: Eine Frau wirft ihren Stimmzettel zur Landtagswahl in die Wahlurne. (Symbolbild)

"Nach meiner Erfahrung sind Rede- bzw. Denkverbote weder geeignet, um zu überzeugen noch um einen tragfähigen Kompromiss zu finde", so Dieter Althaus gegenüber der Tagespost. Die Wahlergebnisse in Brandenburg und Sachsen wiesen darauf hin, dass sich Deutschland in den nächsten Jahren vor schwierigen gesellschaftlichen Debatten und Prozessen befinden werde.

Überzeugungen in die Debatte einbringen

Deswegen müsse nun die Devise lauten: "Unsere Überzeugungen in die Debatte einbringen und offen sein für einen echten Dialog", so der Katholik, der zwischen 2003 und 2009 Ministerpräsident von Thüringen war. "Ich sehe keine echten Sieger bei diesen Wahlen. In beiden Ländern wird es komplizierte Koalitionsverhandlungen geben müssen und dabei wird die Kompromissfähigkeit der möglichen Partner maximal gefordert sein.", so der Christdemokrat weiter.

Vogel: "Leider gehört die AfD zu den Gewinnern der Wahl"

"Leider gehört die AfD zu den Gewinnern der Wahl", sagt Althaus Vorgänger als Ministerpräsident, Bernhard Vogel, gegenüber der Tagespost. "Dass die etablierten Parteien jede Zusammenarbeit mit der AfD im Wahlkampf eine klare Absage erteilt haben, war richtig", findet Vogel, der von 1992 bis 2003 Thüringen regiert hat.

Vogel, der zwischen 1972 und 1976 auch Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken war, bewertet es als positiv, dass sich die Kirchen im Landtagswahlkampf zu Wort gemeldet haben. Zwar habe das Votum der Kirchen heute keine wahlentscheidende Bedeutung mehr. Trotzdem sei es "wichtig und verdienstvoll, dass sie sich vor Wahlen zu Wort melden und ein klares Bekenntnis zu unserer freiheitlichen Ordnung abgeben"..

DT/sesa

Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost.

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