Wer Armin Laschet kennt, weiß, dass der Kanzlerkandidat von CDU/CSU viel zu ernsthaft ist, um sich über eine derartige Wahlkampfhilfe zu freuen. Dabei hätte er seit heute tatsächlich allen Grund, die Sektkorken knallen zu lassen. Denn das Positionspapier, das die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zum Schwangerschaftsabbruch jetzt verabschiedete, macht die Partei für Christen endgültig unwählbar und könnte den 60-Jährigen am Ende gar ins Kanzleramt spülen.
Grüne wollen Paradigmenwechsel
Streichung der §§ 218 und 219 aus dem Strafgesetzbuch, die vorgeburtliche Kindstötung als Regelleistung des Gesundheitswesens zuzüglich der kostenlosen Abgabe von Kontrazeptiva – die Liste der Zumutungen, welche die Klima- und Krötenschützer den Bürgern auferlegen wollen, ist für Christen unannehmbar.
Bei Licht betrachtet geht es dabei um nicht weniger als einen Paradigmenwechsel: Aus der bisherigen Duldung vorgeburtliche Kindstötungen, bei welcher der Rechtsstaat sich seit Jahrzehnten jedes Jahr hunderttausendfach taub und blind stellt, würde ein Auftrag des Staates, die Versorgung von „Frauen und gebärfähigen Menschen, die einen Abbruch brauchen“, sicherzustellen.
Vergiftung des gesellschaftlichen Klimas
Abtreibung als Staatsauftrag – wo doch der Schutz von unschuldigen und wehrlosen Menschen das Ziel einer jeden, sich zivilisiert dünkenden Gemeinschaft sein müsste. Wer die straflose Tötung ungeborener Menschen gewissermaßen in den Rang eines Staatsziels erhebt und der Solidargemeinschaft deren Finanzierung aufbürdet, mag noch so hehre Ziele für die Reduktion von CO-2 formulieren, er vergiftet das gesellschaftliche Klima und verunmöglicht ein gedeihliches Zusammenleben. Bei der Bundestagswahl im September dürften die grünen Klima-Vergifter daher für Christen eigentlich keine akzeptable Option mehr darstellen.
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