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83 Prozent wollen Parteiausschluss für bestechliche Politiker

Mandatsabgabe, Parteiausschluss und juristische Konsequenzen: Eine überwältigende Mehrheit der Deutschen hält dies für den richtigen Umgang mit bestechlichen Politikern, wie eine Tagespost-Umfrage herausfindet.
Justitia auf dem Römerberg
Foto: Julia Cebella (dpa) | Katholische Befragte sind zu 84 Prozent der Meinung, dass Politiker, denen Bestechlichkeit nachgewiesen wird, ihr Mandat abgeben und aus ihrer Partei ausgeschlossen werden sowie sich vor Gericht verantworten müssen ...

83 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass Politiker, denen Bestechlichkeit nachgewiesen wird, ihr Mandat abgeben und aus ihrer Partei ausgeschlossen werden sollten und sich vor Gericht verantworten müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen sind nur fünf Prozent der Befragten gegenteiliger Ansicht. Sieben Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.

Hohe Zustimmung bei fast allen Konfessionen

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Politiker, denen Bestechlichkeit nachgewiesen wird, sollten ihr Mandat abgeben, aus ihrer Partei ausgeschlossen werden und sich vor Gericht verantworten müssen.“ Mit zunehmendem Alter steigt auch die Zustimmung zur Aussage. Während bei den 18- bis 29-Jährigen noch 65 Prozent zustimmen, sind es bei den 30- bis 39-Jährigen bereits 73 Prozent. Bei den 40-bis 49-Jährigen sind es schon 81 Prozent, überdurchschnittliche 90 Prozent bei den 50- bis 59-Jährigen und 94 Prozent bei den über 60-Jährigen.

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Durch die allgemein hohen Zustimmungswerte ergeben sich zwischen den Religionsgruppen nur geringfügige Unterschiede. Katholische Befragte sind zu 84 Prozent der Meinung, dass Politiker, denen Bestechlichkeit nachgewiesen wird, ihr Mandat abgeben und aus ihrer Partei ausgeschlossen werden sowie sich vor Gericht verantworten müssen sollten. Nur 4 Prozent von ihnen sind gegenteiliger Ansicht. Von den Protestanten stimmen 86 Prozent der Aussage zu. Unter freikirchlichen Befragten liegt die Zustimmung bei 82 Prozent. Einzig unter muslimischen Befragten ergibt sich ein anderes Bild: Dort stimmen nur 50 Prozent zu, 19 Prozent stimmen nicht zu, 18 Prozent wissen nicht, wie sie zu der Frage stehen.

Die Erhebung, für die 2.082 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 24. und dem 27. September befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Auch hier sind die Zustimmungswerte zur Aussage bei allen Parteien sehr hoch. Sie schwanken zwischen 84 Prozent bei FDP-Wählern und 92 Prozent bei Anhängern der AfD.  DT/mlu

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