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Ägypten: Koptisch-orthodoxe Kirche ruft zur Wahl auf

Die koptisch-orthodoxe Kirche Ägyptens ruft Gläubige und Bürger zu reger Wahlbeteiligung auf, ohne jedoch eine Empfehlung abzugeben. Beobachter sehen darin eine Antwort auf kritische Stimmen, die dem Patriarchat eine exzessive Stellungnahme zugunsten des amtierenden Präsidenten vorwerfen.
Wahlkampf in Ägypten
Foto: Ahmed Gomaa (XinHua) | 10.03.2018, Ägypten, Kairo: Ein Mädchen schwenkt während einer Wahlveranstaltung von Anhängern von Präsident Al-Sisi eine Landesfahne vor dem Konterfei des Präsidenten.

Die koptisch-orthodoxe Kirche lädt ihre Gläubigen und alle Bürger ein, an den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Ägypten vom 26. bis zum 28. März teilzunehmen. Dabei bringt das Patriarchat jedoch explizit keine Präferenzen zum Ausdruck. Man wolle die Stimme der koptischen Christen nicht zugunsten eines einzelnen Kandidaten beeinflussen. Dies teilt das koptisch-orthodoxe Patriarchat in einer Erklärung mit, die im Vorfeld der Präsidentschaftswahl veröffentlicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Antwort auf kritische Stimmen, die dem Patriarchat eine exzessive Stellungnahme zugunsten des amtierenden Präsidenten Abdel Fatah al-Sisi vorwerfen.  Dieser kann sich gute Chancen auf eine weitere Amtszeit ausrechnen.

Über den Appell der koptisch-orthodoxen Kirche an die Bürger Ägyptens, an der Wahl teilzunehmen, hatten auch zahlreichen einheimische Medien berichtet. Die Präsidentschaftswahlen werden nach Ansicht der meisten Beobachter den derzeitigen Präsidenten Abdel Fattah al Sisi im Amt bestätigen. Ernst zu nehmende Konkurrenten gibt es kaum: Neben al-Sisi bewirbt sich nur ein weiterer Kandidat um das Amt des Staatsoberhaupts. Es handelt sich um Moussa Mostafa Moussa, der eine ähnliche politische Linie wie al-Sisi selbst vertritt, und seine Bewerbung erst eine Viertelstunde vor Ablauf der Fristen eingereicht hatte.

DT/Fides

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Gläubige Präsidentschaftswahlen Wahlbeteiligung

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