Nach Ansicht der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, war der Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen von Gott gewollt. „Ich denke, Gott ruft uns alle, um zu verschiedenen Zeiten verschiedene Rollen zu erfüllen“, so die 36-Jährige im Gespräch mit dem christlichen Fernsehsender Christian Broadcasting Network (CBN). Gott habe gewollt, dass Trump Präsident werde, deshalb sitze dieser nun im Weißen Haus.
Sanders: Trump leiste "großartige Arbeit"
Sanders erklärte zudem, dass Trump „großartige Arbeit“ leiste, indem er sich für viele Themen einsetze, die für gläubige Menschen wichtig seien. Den Vorwurf, dass der Bau einer Mauer entlang der US-Grenze zu Mexiko unmoralisch sei, wies die Sprecherin des Weißen Hauses zurück. „Die Behauptung, seine Landsleute zu schützen, was ja die grundlegendste Pflicht eines US-Präsidenten ist, sei in irgendeiner Weise unmoralisch, ist lächerlich.“
Sanders ist nicht die einzige, die in dem Republikaner Trump einen gottgewollten Präsidenten sieht. Insbesondere in evangelikalen Kreisen ist diese Vorstellung weit verbreitet. Dass diese Verquickung von Religion und Politik für amerikanische Verhältnisse nicht ungewöhnlich ist, erläuterte der USA-Experte Michael Hochgeschwender bereits im vergangenen Jahr in der „Tagespost“.
Verquickung von Religion und Politik schon zu Bushs Zeiten erkennbar
Schon zu Zeiten George W. Bushs habe man dies feststellen können, meint Hochgeschwender. Vor dessen Wahlsieg habe er im Bundesstaat Indiana in einer Lokalzeitung einen Leserbrief gelesen. Der Autor habe darin gefragt, warum man überhaupt Wahlkampf machen würde, wo doch völlig klar sei, dass Bush der Kandidat Gottes sei. „Diese Verquickung gibt es nicht erst seit Trump – und sie widerspricht auch nicht der amerikanischen Verfassung“, so Hochgeschwender.
DT/mlu
Die Hintergründe zu diesem Thema finden Sie in der Wochenausgabe der Tagespost. Kostenlos erhalten Sie die Zeitung hier.