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Naher Osten lebt in „innerem Konflikt“

Der Nahe Osten mache gerade die schlimmste Situation seit vielen Jahren durch, meint der ägyptische Jesuitenpater Samir Khalil Samir.
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman mit US-Präsident Trump
Foto: dpa | Der eine hat Petrodollar, der andere verdient an Waffenverkäufen: Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman mit US-Präsident Trump.

Der Nahe Osten erlebt gerade die schlimmste Situation seit vielen Jahren. Diese Ansicht vertritt der Theologie und Islamwissenschaftler Pater Samir Khalil Samir, wie die „Tagespost“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet. „Wir leben in einem inneren Konflikt“, meint Pater Samir, der viele Jahrzehnte in Beirut, Paris und am Päpstlichen Orientinstitut lehrte. Die innere Zerrissenheit und Spaltung, etwa die Spannung zwischen dem beduinischen Lebensideal aus Mohammeds Zeit und moderner Technologie, macht der ägyptische Jesuit für die Krise der arabischen Welt mitverantwortlich. „Die Mehrheit der Muslime will nur in Ruhe leben“, meint der 80-jährige Samir, der von Papst Benedikt zum Konsultor seiner Bischofssynode für den Nahen Osten berufen wurde.

Den Islam sieht Samir als eine politische Religion mit einem politischen Ziel: „Er will die Welt gewinnen.“ Einfluss habe in der zerrissenen islamischen Welt, wer über Geld oder über Waffen verfügt. Das Geld für die voranschreitende Islamisierung komme aus Saudi-Arabien, aber auch aus Katar und Kuwait. Die Waffen kämen aus den USA, aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Die Waffen, mit denen Christen und Schiiten im Orient ermordet werden, würden „nicht bei uns produziert“, weiß der Jesuit. „Im Nahen Osten produziert nur ein einziges Land selbst Waffen, nämlich Israel.“

Einen ausführlichen Bericht über Pater Samir und den Nahen Osten lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ vom 09. Mai.
DT

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Benedikt XVI. Islamisierung Jesuiten Naher Osten

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