„Ein Mensch für andere sein“ – getreu diesem Motto versucht Brett Kavanaugh, der von US-Präsident Donald Trump für das Oberste Gericht nominiert wurde, zu leben. Das bekannte er im Rahmen einer Rede, die er im Anschluss an seine Nominierung im Weißen Haus hielt. Dies sei auch das Motto der jesuitischen „Georgetown Preparatory School“ gewesen, die der Jurist als Jugendlicher besuchte. „Ich bin ein Teil der lebhaften katholischen Gemeinde im Raum Washington, D.C.“, sagte er weiter. Die Gemeindemitglieder seien zwar nicht immer einer Meinung, „aber uns eint unsere Bereitschaft, zu dienen“, so der 53-Jährige.
Diese Bereitschaft, sowohl innerhalb wie auch außerhalb des Gerichtssaals, unterstrich Kavanaugh in seiner Rede. Als Ehrenamtlicher verteile er beispielsweise Mahlzeiten an Obdachlose, trainiere die Basketballmannschaft seiner Tochter und erteile Unterricht an einer Grundschule. Besonders hervor hob er Pater John Enzler, Präsident und Vorsitzender der Organisation „Catholic Charities“. Dieser war anwesend, als Trump Kavanaughs Nominierung bekanntgab. „Vor 40 Jahren ministrierte ich für Pater John“, so der konservative Jurist. Nun arbeiteten sie gemeinsam im Rahmen der Projekte von „Catholic Charities“.
Kavanaugh wurde vom ehemaligen Präsidenten George W. Bush 2007 zum Richter am Berufungsgericht in Washington ernannt. Der verheiratete Vater von zwei Töchtern, der in Washington regelmäßig die Messe im „Shrine of the Most Blessed Sacrament“ besucht, ist ein wörtlicher Verfechter der Verfassung. Das Recht auf Waffenbesitz verteidigt er, Abtreibungen sieht er äußerst kritisch. Bevor Kavanaugh sein Amt antreten kann, muss er vom US-Senat bestätigt werden. Das gilt als äußerst unsicher, da die Republikaner nur über eine knappe Mehrheit von 51 zu 49 Sitzen verfügen.
DT/mlu