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Amerikanische und mexikanische Bischöfe kritisieren US-Grenzpolitik

US-Präsident Trump will Truppen der Nationalgarde an die südliche Grenze zu Mexiko entsenden. Das kritisieren die Bischöfe. Denn illegale Grenzübertritte befinden sich momentan auf einem historisch niedrigen Stand.
Vor Besuch von US-Präsident in kalifornischer Grenzregion
Foto: Gregory Bull (AP) | 05.03.2018, USA, Kalifornien, Calexico: Ein Arbeiter blickt durch die Lücke zwischen einem neuen Grenzzaun und dem alten entlang der US-amerikanischen Grenze zwischen Calexico (USA) und Mexicali (Mexiko).

In den USA wie auch in Mexiko haben die katholischen Bischöfe die Regierung von US-Präsident Donald Trump für die Pläne kritisiert, Truppen der Nationalgarde an die Grenze zum südlichen Nachbar Mexiko zu schicken. Darüber berichtet der amerikanische „National Catholic Register“. Hierzu schrieb Gustavo García-Siller, Erzbischof der texanischen Diözese San Antonio, auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter: „Die neuen Maßnahmen an der mexikanisch-amerikanischen Grenze – eine weitere sinnlose Aktion und eine Schande für die Regierung.“ Trumps Pläne führten zu Unterdrückung, Angst, der Wahrnehmung, in jedem einen Feind zu sehen und signalisierten eine sehr eindeutige Botschaft: „Alle anderen sind uns egal“, hieß es weiter in dem Tweet.

Vergangene Woche hatte der Republikaner Trump eine Verfügung unterzeichnet, die Nationalgarde an die Grenze zu entsenden. In einer Stellungnahme zu dieser Entscheidung hatte Trump davon gesprochen, dass es ein „Schlüsselmerkmal“ einer souveränen Nation sei kontrollieren zu können, wer und was deren Staatsgebiet betrete. „Die Lage an der Grenze hat sich zu einer Krise entwickelt.  Die Gesetzlosigkeit, die weiterhin an unserer südlichen Grenze zu beobachten ist, ist grundsätzlich nicht vereinbar mit der Sicherheit und Souveränität des amerikanischen Volkes.“ Seine Regierung habe keine andere Wahl als zu handeln.

Trumps Vorgänger, Barack Obama und George W. Bush, hatten zwar auch die Nationalgarde an die Grenze zu Mexiko entsendet, Kritiker zweifeln jedoch an den Gründen für die jüngste Entscheidung der Regierung. Illegale Grenzübertritte befinden sich momentan auf einem historisch niedrigen Stand. Auch die mexikanische Bischofskonferenz sprach sich über Twitter gegen die Militarisierung der Grenze aus. Zudem brachten die Bischöfe ihre Besorgnis zum Ausdruck, dass die Entscheidung die lateinamerikanische Bevölkerung in Gefahr bringen könnte.

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