„Denke, wie ein römischer Herrscher“, „Der tägliche Stoiker“, „Stoizismus für Anfänger“, „Das kleine Handbuch des Stoizismus“, „Stoizismus Tag für Tag“, so lauten die Titel einer wahllos zusammengestellten kleinen Auswahl von Werken, die derzeit den Büchermarkt überschwemmen. Keine Frage, der römische Stoizismus erlebt so etwas wie eine wahre Renaissance. „Selbstbeherrschung“, „Tugendstreben“ und „Seelenruhe“ stehen bei vielen hoch im Kurs und werden derzeit neu entdeckt. Doch der dabei zu entrichtende Tribut ist hoch.
Das Gegenteil einer gesunden Moral
Unter der Überschrift „Lasst die Zugbrücke runter!“ – eine Anspielung auf den Stoiker-Kaiser Hadrian (76–138), der sich zum Philosophieren in seinen „Teatro marittimo“ in den „Orbit“ zurück- und die Zugbrücken hinter sich hochzog – spürt der Theologe Sebastian Wolter dieser Faszination nach. In der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“ erläutert Wolter, worin die Attraktivität des „Selbsthilfe-Stoizismus“ besteht und zeigt unter Rückgriff auf den heiligen Kirchenlehrer Augustinus auf, welchen Preis derjenige zu zahlen bereit sein muss, der sich dem Stoizismus als Lebensform verschreibt.
Die lesenswerte Analyse, die der wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie und Dialog mit der Gegenwartskultur der Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) für das Ressort „Glaube & Wissen“ verfasst hat, gipfelt in der gut begründeten These, wirklich glücklich werden, könne nur der Christ. Ein intellektueller Leckerbissen für suchende Menschen und sicher auch für jene, die bereits fündig geworden sind. DT/reh
Warum nur der Christ, nicht der Stoiker, glücklich werden kann, lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.