Mit einer Petition fordern Pädagogen, Ärzte, Psychologen, weitere Experten und Eltern die Spitzen der Politik in Österreich dazu auf, kindeswohlgefährdende Inhalte der Sexualpädagogik unter die Lupe zu nehmen und sich klar von einer sexualpädagogischen Ideologie abzugrenzen, „die entgegen allen entwicklungspsychologischen Erkenntnissen Kinder und Jugendliche für sich instrumentalisiert“.
Neue Lehrpläne sollen ab Herbst umgesetzt werden
Aktueller Anlass für die Petition sind die neuen Lehrpläne, die ab Herbst 2023 umgesetzt werden sollen, in denen Inhalte der Sexualerziehung nicht alters- und entwicklungsgerecht behandelt würden. Dies teilte der Verein „Kinderwohl – Verein Österreichischer Pädagogen“ als Initiator der Petition auf Anfrage dieser Zeitung mit.
Im Blick der Petition stehen außerdem ministeriale Grundlagenerlässe zur Sexualpädagogik sowie die Standards für Sexualaufklärung in Europa der WHO. Letztere gehen auf die Theorien des Pädophilen-Aktivisten Helmut Kentler zurück und standen zuletzt in Großbritannien in der Kritik. Zu den Erstunterzeichnern gehören Einzelpersonen, medizinische Fachverbände und Elterninitiativen.
„Die problematischste Prämisse in diesem Zusammenhang ist die Auffassung, dass das Kind als "sexuelles Wesen" seine Gefühle, seine Lust, und sein Spielverhalten sexuell ausdrückt, was eine subtile Entgrenzung zwischen Erwachsenen- und Kindersexualität bedeutet“, weisen die Unterzeichner auf ein zentrales Credo der „Sexualpädagogik der Vielfalt“ hin, das sich auch in den Grundlagentexten zur Sexualpädagogik in Österreich wiederfindet. Damit zeige sich gegenwärtige Sexualpädagogik in einer unkritischen Nähe zu einer Praxis, die Kinder in bestimmten sexuellen Belangen wie kleine Erwachsene behandele.
Alarmierende Fallbeispiele
An Fallbeispielen aus der Praxis veranschaulichen die Initiatoren der Petition, wie in Workshops zur Sexualerziehung in der Schule regelmäßig Schamgrenzen verletzt und nicht altersgemäße Inhalte präsentiert werden. So werden etwa Eltern einer Viertklässlerin wie folgt zitiert: „Unsere Tochter hat voll Abscheu erzählt, dass sie gelernt hat, dass beim Geschlechtsverkehr die Frau das Glied vom Mann tief in den Mund steckt. Scheinbar wurde gesagt, dass ,Oralverkehr‘ dazu gehört. Die Workshopleiter haben bildlich erklärt, wie dies funktioniert."
Dazu kommentieren die Unterzeichner: „Im sensiblen Bereich der Sexualpädagogik muss- neben Einbeziehung der Eltern als Haupterziehende – ein Schutzraum der sexuellen Sphäre beachtet werden und die natürliche Schamgrenze der Kinder und Jugendlichen geachtet werden, um entwicklungs- und altersgerecht vorzugehen.“ DT/fha
In der kommenden Ausgabe der „Tagespost“ erfahren Sie mehr über die Petition „Stopp kindeswohlgefährdender Inhalte in Sexualpädagogik“