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Warten auf Jesus

Die Zeit bis Weihnachten wird uns manchmal lang. Maria hilft uns dabei, uns auf das Kommen des Christkinds vorzubereiten.
Kinderkatechese - Advent
Foto: Charlotte Theuke | Kinderkatechese - Advent

 Die dritte Kerze brennt schon auf dem Adventskranz, noch wenige Tage und wir werden die 4. Kerze anzünden! Sicher freut ihr euch, dass wir bald Weihnachten feiern, vielleicht fällt euch aber das Warten schwer … Heutzutage soll alles schnell gehen, wir möchten alles sofort haben und können nicht mehr warten. Aber muss man sich nicht gedulden, bis das Korn reif ist, um es zu ernten, bis das Obst reif ist, um es zu essen? Sonst schmeckt es nicht! So ist es auch mit vielen Dingen oder Ereignissen. Diese Wartezeit macht das Reifen einer Entscheidung und das Sich-Vorbereiten auf etwas Wichtiges möglich. Wenn es sich um ein Fest wie Weihnachten handelt, ist die Vorfreude groß, die Adventszeit ist wie ein Geschenk, auf das wir nicht verzichten wollen. So ist es auch mit unserer Vorbereitung auf das Kommen Jesu.


An Weihnachten erinnern wir uns nicht nur an Vergangenes, wir danken Gott nicht nur für das, was Er schon vor über 2  000 Jahre getan hat, sondern wir danken auch dafür, was Er heute und jeden Tag tut. Jedes Weihnachtsfest bringt eine besondere Gnade, ein Geschenk Gottes mit sich und kann etwas ganz Besonderes sein. Deshalb wollen wir uns bewusst vorbereiten und mit neuen Augen das große Geheimnis der Menschwerdung betrachten. Wir schauen heute auf die Gottesmutter Maria, die ihr Kind erwartet. Von ihr wollen wir lernen, wie wir uns auf das Kommen Jesu vorbereiten können.


Mit Maria sich für das Geschenk Gottes öffnen 


Wie ist Maria schwanger geworden? Vielleicht erinnert ihr euch, wie Gott eines Tages den Engel Gabriel in die Stadt Nazareth schickte. Dort wohnte Maria, ein junges Mädchen; sie war schön, ganz rein und liebte Gott aus ganzem Herzen. Gott hatte sie so erschaffen, damit sie die Mutter Jesu werde. Aber Gott brauchte ihr Ja. Der Engel Gabriel, ein Bote Gottes, kam zu ihr und grüßte sie mit Worten, die wir oft beten: „Gegrüßet seist Du Maria, voll der Gnade“. Er sagte ihr, dass Gott sie erwählt hat, um die Mutter des Gottessohnes zu werden. Das Kind soll Jesus heißen. Maria versteht nicht, wie das geschehen soll, aber der Engel erklärt ihr, dass der Heilige Geist alles in ihr bewirken wird. Maria nimmt das Geheimnis im Glauben an und antwortet „Ja“, so dass Gott seinen Plan verwirklichen kann: Er wird seinen Sohn zu uns Menschen senden.
So können wir beten:

Maria, Du hast Ja gesagt und damit Gott eine große Freude bereitet. Gott hat Dir das schönste Geschenk gemacht: Du hast Gottes Sohn empfangen. Wir Menschen freuen uns auch, denn durch Dich kommt Jesus zu uns. Hilf uns, offen zu sein für das Leben und die Liebe, die Jesus uns bringt. So verwandelt Er nach und nach unser Herz und wir werden Ihm ähnlich.

Wie Maria anderen helfen


Nun erwartet Maria ihr Kind. Was wird sie jetzt tun? Klar, wie alle anderen Mütter wird sie für die Geburt ihres Kindes vorsorgen. Sie sagt sich nicht: „Jetzt muss ich aufpassen und auf mich achten, ich brauche Ruhe, umso mehr als mein Baby nicht irgendein Baby ist, es ist der Sohn Gottes. Ich möchte auch bei diesem großen Geheimnis verweilen.“ Nein, so reagiert Maria nicht. Der Engel Gabriel hat ihr anvertraut, dass ihre Kusine Elisabeth auch ein Kind erwartet. Also macht sich Maria gleich auf den Weg. Denn die Kusine ist alt, sicher braucht sie Hilfe, in drei Monaten wird ihr Kind geboren. Maria zögert nicht, eine lange Reise zu unternehmen, um Elisabeth zu unterstützen. Sobald Elisabeth Maria sieht, wird die Begegnung zu einem großen Fest der Freude. An diesem Fest haben auch die beiden ungeborenen Kinder im Bauch ihrer Mamas teil. Zu Maria, die uns Vorbild ist, wollen wir beten:


Maria, Du bist immer bereit, anderen zu helfen, Du schaust nicht auf die Schwierigkeiten, auf die anstrengende Reise, Du schaust nur auf die Bedürfnisse der anderen. Schenke uns auch diese Bereitschaft und zeige uns, gerade jetzt in der Adventszeit, wo wir helfen können. Wir wissen, dass Gott sich über unsere kleinen Taten freut und dass auch wir mit Freude erfüllt werden.


Nach drei Monaten bei Elisabeth kehrte Maria nach Nazareth zurück. Dort lebte auch ein Mann namens Josef. Sicher habt ihr schon von Josef gehört, und ihr wisst, dass sich Maria ihn zum Ehemann erwählt hatte. Josef und Maria hatten sich sehr lieb. Josef war ein sehr guter Mann, er war gerecht und ein Freund Gottes. Das bedeutet: Er lebte so, wie es Gott gefällt. 

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Mit Maria und Josef hoffen und vertrauen


Als Josef sah, dass Maria schwanger war, war er ganz bestürzt. Er verstand es nicht, denn Maria hatte ihm nichts gesagt. Wie sollte sie von einem so großen Geheimnis sprechen? Maria blieb still, betete und vertraute ganz auf Gott. Und eines Nachts, als Josef schlief, sandte Gott einen Engel zu ihm. Der Engel verkündete Josef, dass Maria ein Kind bekommen würde. Er bat Josef darum, sich um Maria zu kümmern und mit ihr zusammen auf die Geburt Jesu zu warten. Josef gehorchte und nahm Maria zu sich. Unter seinem Schutz erwartete Maria ihr Kind voller Freude. Sie blieb in der Stille und betete zusammen mit Josef. Beide wussten, dass Maria einen großen Schatz in sich trug, den Schatz der ganzen Welt: Jesus, Gottes Sohn, unseren Heiland. Freuen wir uns mit Maria und Josef, dass Jesus bald zur Welt kommen wird! Warten wir mit ihnen! Wir wollen uns auf die Geburt Jesu vorbereiten und beten:

Maria und Josef, ich bleibe bei euch und schaue euch an. Mit wie viel Liebe habt Ihr euch auf das Kommen Jesu vorbereitet! Ich weiß jetzt, dass Jesus das größte Geschenk ist. Mit euch bete ich: Komm, Jesus! Komm in mein Herz!

 Zum Abschluss noch zwei Anregungen:

  1. Vielleicht kannst du Jesus zu seinem Geburtstag etwas Zeit schenken? Er wird sich darüber freuen, wenn du jeden Tag persönlich mit ihm sprichst. Jesus wohnt in dir, du musst nicht weit gehen. Ich schlage dir etwas ganz Einfaches vor: Schließ die Augen, falte die Hände und sage: Jesus, ich glaube an dich und ich liebe dich. Komm in mein Herz, komm in unsere Welt! Jesus hört dein Gebet und nach und nach erfüllt er dich mit seinem Leben. 
  2.  Wenn ihr zu Hause eine Krippe habt, könnt ihr die Figuren schon aufstellen (natürlich noch nicht das Jesuskind). Jeder in der Familie sucht sich seine Figur heraus, zum Beispiel ein Schaf. Jeden Abend kann das Schaf oder die Figur etwas näher an die Krippe kommen. So zeigen wir Jesus, dass wir uns auf den Weg nach Bethlehem machen.

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