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Namenspatron: Mein bester Freund im Himmel

Zehn Tipps um deinen Namenspatron besser kennenzulernen, mit ihm Freundschaft zu schließen und ihn so richtig zu feiern.
Namenspatron besser kennenzulernen
Foto: photoauszeit/wu | Manchmal fällt es uns etwas schwer, direkt bei Gott „anzuklopfen“. Aber über einen Menschen, der schon im Himmel ist, fällt das vielen leichter.

Wie gut kennst du eigentlich deinen Namenspatron? Du weißt nicht einmal, wann dein Namenstag ist? Das muss sich heute ändern! Denn zusammen mit deinem Namen haben dir deine Eltern ein perfektes Geschenk gemacht: Dir einen Freund im Himmel gesichert! Dein Namenspatron ist von dem Moment an, an dem deine Eltern dir deinen Namen gegeben haben, deine besondere Vertrauensperson im Himmel, die dort für dich ein gutes Wort einlegen kann und die, wie ein Schutzengel, dich auf allen Wegen begleitet und beschützt. In gewisser Weise kannst du dieses Potenzial aber besonders aktivieren, nämlich, wenn du deinen Namenspatron auch selber gut kennen lernst und mit ihm in eine wirkliche Beziehung trittst. Das verbindet dich schon jetzt mit der himmlischen Welt, die eines Tages deine volle Heimat sein wird und außerdem kannst du von deinem Patron bestimmt einiges Nützliche lernen. Deshalb habe ich heute zehn Tipps für dich gesammelt, wie du deinen Namenspatron kennen lernst und eine überirdische Freundschaft mit ihm aufbauen kannst.

1. Knowing the facts: Lerne seine Lebensgeschichte kennen

Was weißt du schon über deinen Namenspatron? Je nachdem, wann er oder sie gelebt hat, wird es mehr oder weniger ausführliche Geschichten darüber geben. Über modernere Heilige ist meistens mehr bekannt als über Heilige, die schon vor über 1000 Jahren gestorben sind. Das liegt daran, weil wir heute gerne alles genau wie ein Polizeibericht dokumentieren. Über frühere Heilige gibt es dafür oft spannende Legenden. Die sind nicht unbedingt als ein Tatsachenbericht zu verstehen, aber dafür schaffen sie etwas anderes Wichtiges: gleich zum Kern der Sache zu führen und das Wesentliche auszudrücken. Dass zum Beispiel der hl. Georg einen Drachen getötet haben soll, darf dahingestellt bleiben – Drachen sind Fabelwesen. Was wir aber aus dieser Legende mitnehmen, ist seine Furchtlosigkeit und sein großes Vertrauen auf Gott. Also: Google mal drauflos oder lass dir gleich ein gutes Buch schenken!

2. Pack den Koffer: Besuche Orte, wo dein Heiliger selbst gewesen ist

Das Leben von vielen Heiligen können wir uns erst so richtig vorstellen, wenn wir ein paar Orte gesehen haben, wo der Heilige selbst gewesen ist. Etwa sein Geburtshaus, eine Universität, an der der Heilige gelehrt hat oder eine Kirche, die der Heilige mit eigener Hand aufzubauen geholfen hat. Manchmal kann man bestimmte Orte noch nahezu unverändert antreffen. Das hilft natürlich besonders gut, sich einen wirklichen Eindruck von seinem Namenspatron zu Lebzeiten zu verschaffen.

Aber auch, wenn mittlerweile alles überbaut ist und ganz anders aussieht, ist es dennoch faszinierend zu wissen, dass auf diesen Boden mein besonderer Freund im Himmel einmal seine Füße gesetzt hat.

3. Tagesaktuell: Besuche Orte, an denen sein Charisma bis heute wirkt

Ähnlich spannend ist es, Orte aufzusuchen, an denen die Ausstrahlung und besondere Gnade (= Charisma) des Heiligen bis heute wirkt. Dabei denke ich beispielsweise an Orden oder geistliche Gemeinschaften, die das Charisma des Heiligen besonders pflegen. Wenn du Klara heißt, dann such nach dem nächstgelegenen Klarissenkloster, wenn du Philipp heißt, nach einem Oratorium, usw. Ein anderes gutes Beispiel sind Wallfahrtsorte, die das Andenken eines ganz konkreten Heiligen lebendig erhalten. Dort sind oft ganz viele Menschen versammelt, denen der oder die Heilige viel bedeutet und die sich von ihm Hilfe erhoffen. Wer Bernadette heißt, sollte zum Beispiel unbedingt nach Lourdes, dem Ort, wo ihr die Gottesmutter erschien: Dort ist die Heilige wirklich mit Händen zu greifen. Richtig inspirierend sind an den Wallfahrtsorten die „Votivgalerien“. Das sind ganze Wände voll von Bildern oder Gegenständen, die Geschichten von erhörten Gebeten erzählen.

4. Kraftort: Suche sein Grab oder seine Reliquien auf

Eine weitere besonders lohnenswerte Reise ist die zum Grab oder zu Reliquien deines seligen oder heiligen Namenspatrons. Am Grab oder den Reliquien eines Heiligen zu beten ist sogar ganz altehrwürdig und traditionell und wurde schon ab den ersten Jahrhunderten der jungen Christenheit gepflegt. Nicht umsonst sind gerade an den Gräbern der Heiligen wichtige Wallfahrtsorte entstanden – weil die Menschen erfuhren, dass hier ihr Gebet besonders gut erhört wurde.

5. Draht nach oben: Nutze ihn als Gebetshelfer im Himmel

Wenn du deinen Namenspatron schon so richtig gut kennen gelernt hast, dann wird es für dich nicht mehr schwer sein, zu verstehen, dass er der perfekte Draht zu Gott für dich ist. Er ist schon bei Gott – du noch nicht (ganz). Also kannst du ihn immer fragen, ob er nicht das eine oder andere Anliegen von dir mit dir gemeinsam zu Gott bringt. Manchmal fällt es uns etwas schwer, direkt bei Gott „anzuklopfen“. Aber über einen Menschen, der schon im Himmel ist, fällt das vielen leichter.

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6. Creative Challenge: Beginne einen Briefwechsel mit deinem Heiligen

Und dazu passt auch der nächste Tipp: Warum nicht gleich in einen regelmäßigen Austausch mit deinem Namenspatron treten? Je nach Geschmack mehr im Brief- oder WhatsApp-Stil. Ok, die Antworten musst du selber schreiben, aber fang mal an, du wirst erstaunt sein, auf welche neuen Ideen dich dieser Briefwechsel bringt und wie sehr dich dein bester Freund im Himmel mit seiner eigenen Gottesbeziehung inspirieren kann.

7. Spezielle „Superkraft“: Lerne seine Patronate kennen

Jede und jeder Heilige wird bei ganz konkreten Anliegen besonders angerufen. Das Gebiet, für das dein Heiliger besonders zuständig ist, ist sein Patronat. Es gibt eigentlich keine Situation im Leben, bei der nicht irgendein Heiliger besonders gerne und erfolgreich Fürsprache einlegt. Berühmt ist – um ein Beispiel zu nennen – der hl. Antonius dafür, dass er verlorene Gegenstände wiederfindet. Auf der Seite heiligenlexikon.de findest du alle Patronate (und auch überhaupt die besten Informationen) deines Heiligen verzeichnet.

8. Visuals: Mach deinen Patron in deiner Umgebung sichtbar

Damit du und dein Patron wirklich gute Freunde werdet, ist eines extrem hilfreich: sie oder ihn täglich zu sehen. Suche dir also eine schöne Darstellung aus und stecke sie in deinen Geldbeutel, designe damit deine Handyschale und vor allem: Hänge sie über dein Bett. Das ist schon ein erstes kleines Gebet – damit bittest du deinen Namenspatron, dass er dafür sorgen soll, dass du nachts wohl behütet schläfst.

9. Gott im Fokus: Wie hat dein Patron Gott verehrt?

Klar, bei jedem Heiligen steht Gott besonders im Fokus. Und doch hat jeder Heilige eine ganz andere Art, mit Gott in Beziehung zu stehen. Der eine ist eher der intellektuelle Typ, der Gott über theologische Forschungen nahekommt – hier fällt mir zum Beispiel der heilige Thomas von Aquin ein. Andere, wie etwa Ignatius von Loyola, haben ihr Leben radikal umgekrempelt, um wirklich in die Fußstapfen Jesu zu treten und wieder andere ???– beispielsweise Bruder Konrad von Altötting – wollten eigentlich nur Gutes tun und wurden dabei mehr zufällig und nebenbei auch zum Heiligen. Überleg doch mal, wie das bei deinem Namenspatron so aussieht: Was ist die spezifische Gottesbeziehung deines Namenspatrons und wie hat er sein Leben gestaltet, um seine Berufung zu leben?

10. Euer Tag: Mach deinen Namenstag zum großen Fest

Jetzt kommt das wichtigste, um eure Beziehung zwischen Himmel und Erde zu perfektionieren. Ihr müsst euren Tag so richtig feiern. Das heißt, Mama muss an deinem Namenstag definitiv einen Kuchen auftischen. Aber vor allem kann dieser Tag ein intensiver Gebetstag werden. Dafür könntest du zum Beispiel eine (Werktags-)Messe besuchen – häufig wird dabei besonders der Tagesheilige bedacht. Wenn das nicht möglich ist: Wie wäre es mit einer kleinen Namenstagsandacht im Kreis der Familie? Im Eigenteil des Gotteslobs einiger Bistümer ist eine eigene Vorlage für Namenstagsandachten zu finden. Oder du überlegst dir eine eigene kreative Weise, deinen Namenstag besonders zu begehen: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

 

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