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Immer weniger Babys für Deutschland und Österreich

In Österreich könnten 2025 so wenig Kinder zur Welt kommen wie zuletzt 1945, in Deutschland sinkt die Geburtenzahl erstmals seit 2013 unter die 700.000-Marke.
Mutter spielt mit kleinen Kleinkind auf dem Bett.
Foto: IMAGO/Zoonar.com | In Österreich bekam 2024 jede Frau im gebärfähigen Alter nur 1,31 Kinder. Auch in Deutschland gibt es immer weniger Nachwuchs.

2025 wird für Österreich vielleicht das geburtenschwächste Jahr seit 1945. Der Februar sei der Monat mit den wenigsten Neugeborenen seit 1951 gewesen, berichtet das österreichische Online-Magazin „Heute“ am Dienstag. Würde sich dieser Trend im Laufe des Jahres fortsetzen, dann könnte es tatsächlich das Jahr mit den wenigsten Geburten seit Beginn der Zweiten Republik werden.

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Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau im gebärfähigen Alter lag im Vorjahr bei 1,31 – ein historischer Tiefpunkt. Seit 2021 lässt sich in Österreich ein starker Rückgang der Geburten erkennen. Die Ursachen sind laut „Heute“ ungeklärt. Umfragen aus 2024 zufolge wünschten 40 Prozent der Befragten sich Kinder.

Auch in Deutschland kommen immer weniger Babys zur Welt

Ein Fünftel weniger Kinder - drastischer Geburtenrückgang seit 2021
Ein Fünftel weniger Kinder - drastischer Geburtenrückgang seit 2021.

Auch in Deutschland kommen immer weniger Babys zur Welt: Von Januar bis März 2025 waren es nur 152.000 – 8,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. In Ostdeutschland sank die Geburtenzahl sogar um 11,3 Prozent, in Westdeutschland um 7,4 Prozent. 46,8 Prozent der Neugeborenen sind die ersten Kinder, 34,6 Prozent die zweiten und 18,6 Prozent die dritten oder weiteren Kinder der Mutter. Die Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt am Samstag. Im Jahr 2013 waren 49,4 Prozent der Geborenen die ersten Kinder, 34,4 Prozent die zweiten Kinder und 16,1 Prozent die dritten und weiteren Kinder der Mutter.

2023 erblickten in Deutschland 692.989 Kinder das Licht der Welt, 2024 waren es rund 677.000, also 16.000 Kinder weniger als im Vorjahr, was einem Rückgang von 2,3 Prozent entspricht. So tief lag die Geburtenzahl zuletzt im Jahr 2013, mit 682.069 Geburten. 2022 waren es immerhin noch 739.000 Kinder gewesen. Nach Auffassung des Statistischen Bundesamtes kämen weniger Kinder zur Welt, weil es weniger Frauen im Alter von Ende 20 bis Ende 30 gebe. Das sei die Altersspanne, in der die meisten Kinder geboren würden. Besonders in Ostdeutschland seien die Jahrgänge von Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre besonders schwach besetzt. Krisen wie etwa der Russland-Ukraine-Krieg verunsicherten außerdem die Gesellschaft, sodass die Menschen sich eher gegen Kinder entschieden.

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