Nach aktuellen Angaben leben über 80 Prozent der Syrier unter der Armutsgrenze. 90 Prozent ist auf humanitäre Hilfe angewiesen; selbst die Versorgung in Krankenhäusern ist für viele nur noch dank der Unterstützung von Hilfsorganisationen möglich. Für Menschen im Westen, für die echter Hunger und Not mehrheitlich Jahrzehnte zurückliegen, sei es schwer vorstellbar, unter welchen Bedingungen die Menschen in Syrien seit Jahren leben müssen. Dr. Nabil Antaki, Arzt in Aleppo und leider der Hilfsorganisation der Blauen Maristen berichtet, dass die Menschen über immer schlechtere Lebensbedingungen klagen. „Ein menschenwürdiges Leben ist unter diesen Bedingungen kaum möglich“, so Antaki. Wer von seinem Durchschnittseinkommen von etwa 25 Euro im Monat zum Beispiel ein Baby mit Säuglingsmilch ernähren müsse, habe bereits höhere Ausgaben als Einnahmen.
Über neunzig Prozent der Christen aus Aleppo geflohen
Auch eine Zukunftsperspektive soll kaum noch jemand haben: Laut UNHCR haben seit Beginn des Bürgerkrieges etwa 5,5 Millionen Menschen Syrien verlassen (Stand Juni 2022), darunter auch viele Christen. Der syrische Pater Dani Gaurie berichtete in der St. Pöltener Kirchenzeitung, dass es in Aleppo nur noch 20.000 Christen gebe – von ehemals rund 250.000. DT/sdu
Den ausführlichen Bericht zur Lage in Syrien lesen Sie in kommenden Ausgabe der „Tagespost“.