Logo Johann Wilhelm Naumann Stiftung Vatikan

Papst ruft zu „kultureller Umkehr“ auf

In seiner Botschaft an das Katholikentreffen ruft Leo XIV. zu Gewaltlosigkeit und gesellschaftlichem Wandel auf. Zugleich erinnert er an die Märtyrer von Tibhirine.
Leo XIV.
Foto: Imago/Ulmer/Teamfoto | In seiner Botschaft an die Teilnehmer des Katholikentreffens in Rimini ruft Papst Leo zu einer kulturellen Umkehr auf. Er kritisiert unter anderem die „Götzenanbetung des Profits".

In seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft an die Teilnehmer des diesjährigen Katholikentreffens in Rimini hat Papst Leo XIV. dazu aufgerufen, dass sich die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe „in eine große kulturelle Umkehr übersetzen“ sollten. Dies berichtet das Portal „Vatican News“.

Lesen Sie auch:


  
Laut Papst Leo sollen Bistümer und Pfarreien zu Laboren werden, in denen sich Gewaltlosigkeit lernen lässt und Vermittlungsinitiativen entstehen. Christen seien dazu berufen, durch eine „entwaffnete und entwaffnende Präsenz in der Gesellschaft“ Alternativen zu einem Wirtschaftswachstum ohne Gleichheit und Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Die Botschaft kritisiert die „Götzenanbetung des Profits“ sowie die Tendenzen der digitalen Revolution, „Diskriminierungen und Konflikte anzuheizen“. 

Erinnerung an die Märtyrer von Tibhirine

Zudem würdigte der Papst in seiner Botschaft die Märtyrer von Tibhirine. Im Jahr 1996 wurden sieben Trappistenmönche während des Bürgerkriegs in Algerien entführt und getötet. „In ihnen scheint die Berufung der Kirche auf, in tiefer Gemeinschaft mit der ganzen Menschheit zu leben, um die Mauern der Gleichgültigkeit zwischen Religionen und Kulturen zu überwinden“, so Leo XIV.  

Lesen Sie auch:

Die Ordensmänner weigerten sich, ihr Kloster zu verlassen. Anstatt dessen wollten sie durch ihre Präsenz inmitten der islamischen Bevölkerung des nordafrikanischen Landes ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzten. „Und dieser Weg der Anwesenheit und der Einfachheit, des ‚Dialogs des Lebens‘ ist der wirkliche Weg der Mission. Es geht nicht darum, sich ins Licht zu stellen und Identitäten gegeneinander zu kehren, sondern um die Hingabe seiner selbst bis zum Martyrium“, so die Botschaft des Papstes an das Treffen, in dem dieses Jahr besonders an diese Märtyrer erinnert wird. DT/jna

Katholischen Journalismus stärken

Hat Ihnen dieser Artikel gefallen? Stärken Sie katholischen Journalismus!

Unterstützen Sie die Tagespost Stiftung mit Ihrer Spende.
Spenden Sie direkt. Einfach den Spendenbutton anklicken und Ihre Spendenoption auswählen:

Die Tagespost Stiftung-  Spenden

Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.

Themen & Autoren
Meldung Bürgerkriege Christen Diözesen Leo XIV. Märtyrer Päpste

Weitere Artikel

Wenn der Römer essen geht, muss er bisweilen Luft ablassen. Besonders, wenn es um die Pirouetten geht, mit denen die Kirche manchmal um sich selber kreist.
09.11.2025, 07 Uhr
Mario Monte
Was ist Synodalität? „Niemand ist dazu berufen zu befehlen, alle sind dazu berufen zu dienen“, predigte Papst Leo bei der Heilig-Jahr-Feier der Synodenteams in Rom.
29.10.2025, 21 Uhr
Guido Horst
Die „wahllose Gewalt gegen Frauen und Kinder“ erfülle ihn mit großem Schmerz: In einem Appell wendet sich Leo XIV. an die internationale Gemeinschaft.
03.11.2025, 11 Uhr
Meldung

Kirche

Die drei Xaverianer-Missionare Luigi Carrara, Vittorio Faccin und Giovanni Didonè und der Priester Albert Jouvert wurden 1964 in der Demokratischen Republik Kongo ermordet.
27.11.2025, 21 Uhr
Claudia Kock
Rom bekennt sich zur Ökumene und zum interreligiösen Dialog. Der Papst wird in beidem dicke Bretter bohren müssen.
27.11.2025, 11 Uhr
Guido Horst