In seiner am Donnerstag veröffentlichten Botschaft an die Teilnehmer des diesjährigen Katholikentreffens in Rimini hat Papst Leo XIV. dazu aufgerufen, dass sich die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe „in eine große kulturelle Umkehr übersetzen“ sollten. Dies berichtet das Portal „Vatican News“.
Laut Papst Leo sollen Bistümer und Pfarreien zu Laboren werden, in denen sich Gewaltlosigkeit lernen lässt und Vermittlungsinitiativen entstehen. Christen seien dazu berufen, durch eine „entwaffnete und entwaffnende Präsenz in der Gesellschaft“ Alternativen zu einem Wirtschaftswachstum ohne Gleichheit und Nachhaltigkeit aufzuzeigen. Die Botschaft kritisiert die „Götzenanbetung des Profits“ sowie die Tendenzen der digitalen Revolution, „Diskriminierungen und Konflikte anzuheizen“.
Erinnerung an die Märtyrer von Tibhirine
Zudem würdigte der Papst in seiner Botschaft die Märtyrer von Tibhirine. Im Jahr 1996 wurden sieben Trappistenmönche während des Bürgerkriegs in Algerien entführt und getötet. „In ihnen scheint die Berufung der Kirche auf, in tiefer Gemeinschaft mit der ganzen Menschheit zu leben, um die Mauern der Gleichgültigkeit zwischen Religionen und Kulturen zu überwinden“, so Leo XIV.
Die Ordensmänner weigerten sich, ihr Kloster zu verlassen. Anstatt dessen wollten sie durch ihre Präsenz inmitten der islamischen Bevölkerung des nordafrikanischen Landes ein Zeichen für ein friedliches Miteinander setzten. „Und dieser Weg der Anwesenheit und der Einfachheit, des ‚Dialogs des Lebens‘ ist der wirkliche Weg der Mission. Es geht nicht darum, sich ins Licht zu stellen und Identitäten gegeneinander zu kehren, sondern um die Hingabe seiner selbst bis zum Martyrium“, so die Botschaft des Papstes an das Treffen, in dem dieses Jahr besonders an diese Märtyrer erinnert wird. DT/jna
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