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Warum geht die Kirche so lax mit „Apostaten“ um?

Offener Glaubensabfall ist in der Kirche schon an der Tagesordnung. Bernhard Meuser stellt die Frage nach dem Umgang damit und zeigt auf, was andere anders machen.
Apostasie im Straßenverkehr
Foto: Sylvio Dittrich via www.imago-images.de (www.imago-images.de) | Apostaten müssen überall mit Konsequenzen rechnen. Warum nicht in der Kirche, fragt Bernhard Meuser. Im Bild: Umsetzung eines PKW, der im Halteverbot geparkt wurde.

Der Publizist und „Youcat“-Initiator Bernhard Meuser (Freie Liebe. Über neue Sexualmoral) wundert sich in einem Beitrag für das Feuilleton der „Tagespost“, warum Kirchenverantwortliche intern so duldsam mit Leuten umgehen, die vom Glauben der Kirche abgefallen sind. Also mit sogenannten „Apostaten“. „Nehmen wir den Fall eines kirchlich angestellten Apostaten. Er lebt nicht, was die Kirche lebt. Er lehrt nicht, was die Kirche lehrt. Er will daran auch nichts ändern. Warum macht er dann nicht die Biege? Antwort: Er hätte niemand mehr, der ihm für seine persönlichen Ansichten ein Monatsgehalt zahlt.“

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Ich bin doch kein Apostat

Meuser stellt fest: „Übrigens hat meines Wissens noch nie ein Apostat von sich gesagt: „Ich bin ein Apostat!“ Eher sind Apostaten geneigt, alle anderen für Geisterfahrer zu halten, die ihren Ansichten nicht schnell genug beipflichten.“

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Rote Karte für den Irrtum

Bemerkenswert findet Meuser: „Überall in der Welt werden Apostaten ausgegrenzt, nur nicht in der Katholischen Kirche. Ein Fußballer, der Hand spielt, wird mit einer Gelben oder Roten Karte bestraft. Die Köchin, die ins Ragout spuckt, darf nie wieder die Küche betreten. Einem Psychotherapeuten, der sich mit auf die Couch legt, wird die Lizenz entzogen. Einem Apostaten aber, der mit der Eucharistie spielt, droht weder die Gelbe noch die Rote Karte. In seinem Pontifikat, soll Papst Franziskus gesagt haben (und hoffentlich ist es nicht wahr), drohe niemand eine kirchliche Verurteilung.“ DT/mee

Bernhard Meuser über die moderne Kirche und ihre allzu große Toleranz. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der Tagespost.

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