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Sofortige Distanzierung ist das Gebot der Stunde

Falsche Meinungen können zu Mittäterschaften werden. So geschehen im Umfeld des Mordes von Idar- Oberstein. Todeslisten der Lynchjustiz kreisen schon.
Bewaffneter erschießt Angestellten einer Tankstelle
Foto: Christian Schulz (Foto Hosser) | Einem Mann wird vorgeworfen, in Idar-Oberstein einem Kassierer in der Tankstelle in den Kopf geschossen zu haben. Die Tat hat viele Menschen erschüttert.

Distanzieren Sie sich bitte von Birgit Kelle. Diese Forderung erheben nicht irgendwelche Aktionisten im Netz, sondern die Erfolgsautorin selber bittet mit deutlich erkennbarem Augenzwinkern darum. Der Grund ist weitaus ernster als man zunächst ahnt. Die Erfolgsautorin tauchte auf einer Todesliste auf und hat Strafanzeige gegen den Urheber erstattet. Nach dem Mord in Idar- Oberstein wurden pauschal Kritiker der Coronapolitik in Deutschland in Mithaftung genommen.

Gesinnungstäter

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Welche Strukturen einer Kollektivschuld gepaart mit Gesinnungstäterschaft da zum Tragen kommen, illustriert die Autorin in der kommenden Ausgabe ihrer Kolumne „Ungeschminkt“. Welche Rolle in dem vorliegenden Fall unter anderem die Herren Jan Böhmermann, Karl Lauterbach und Erik Flügge gespielt haben und wie sich der Vorfall in den Sozialen Medien niedergeschlagen hat, zeigt die Bestsellerautorin deutlich auf.

Letztendlich habe so manche Meinungsäußerung der genannten darauf abgezielt eine Mitschuld der Kritiker anzudeuten. Dass der Ergebnis zu einer Todesliste mit 250 Namen führte, die aus der Gesellschaft genommen werden sollen, dürfte nicht nur für Birgit Kelle erschreckend sein. DT/pwi



Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost in der Kolumne „Ungeschminkt“ von Birgit Kelle, wie man nur mit der falschen Meinung zum Mittäter gestempelt wird.

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