Die NATO ist wieder da. Und sie ist so stark und mächtig wie nie zuvor. In zwei Monaten ist Wladimir Putin, dem Präsidenten der Russischen Föderation, ungewollt gelungen, was kaum noch jemand für möglich gehalten hätte. Der Westen ist entschlossen und einig. Bis auf ein paar kleine Ausnahmen.
Wie Dresden, Hamburg und Köln 1945
Darüber reflektiert der Publizist Klaus Kelle in seinem NATO-Essay „Mission Sicherheit“. Kelle nimmt auch die unterschiedlichen Kräfte innerhalb der NATO wahr: „Im westlichen Bündnis sind die Amerikaner die tragende Säule, die einzige Großmacht, die militärisch und wirtschaftlich jederzeit fähig ist, global zu agieren. Das Rückgrat sind dabei die atomgetriebenen Flugzeugträger und die Kampfgruppenverbände mit ihren hochmodernen Begleitschiffen. Flugzeugträger haben auch andere Staaten, haben Russland, China, Indien, Frankreich und selbst Brasilien und Spanien. Aber nicht solche. Wer vor zwei Jahren den russischen dieselgetriebenen Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ im Ärmelkanal gesehen hat, eingehüllt in dunkle Abgasschwaden, der weiß, was gemeint ist.“
Kelles Fazit: „Es bleibt ein ungewolltes Verdienst des Präsidenten der Russischen Föderation, den Westen wiederbelebt zu haben, NATO und EU so stark und entschlossen gemacht zu haben, wie sie seit Jahrzehnten nicht mehr waren. Nur tragisch, dass gleichzeitig Zehntausende Menschen für den Größenwahn eines Mannes sterben, unzählige leiden müssen und ukrainische Großstädte in die Steinzeit zurückgebombt werden. Haben Sie die Bilder aus der angeblich von russischen Truppen befreiten Hafenstadt Mariupol gesehen? So sahen Dresden, Hamburg und Köln 1945 auch aus. Und so würde Mariupol heute nicht aussehen, wenn die Ukraine 2008 in die NATO aufgenommen worden wäre.“ DT/mee
Der Publizist Klaus Kelle über das Comeback der NATO. Lesen Sie den ganzen Text in der kommenden Ausgabe der "Tagespost".