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Neue Methode: Lässt sich CO2 recyclen?

Neuartige Lösungen in der Wissenschaft ermöglichen es offenbar, CO2 technisch zu nutzen oder einzubinden, anstatt es in hohem Maß in die Atmosphäre zu entlassen.
Neue Methoden zur Verwendung von CO2
Foto: Julian Stratenschulte (dpa) | Hoffnung auf technische Innovationen im Bereich der Energiegewinnung und der drastischen Senkung von CO2-Emissionen macht ein Artikel im australischen Spectator.

Kohlendioxid, Klimapaket und Kompensation – das sind Begriffe, die in der öffentlichen Diskussion allgegenwärtig sind. Doch wie wäre es, statt der Vermeidung von CO2 auf neuartige Lösungen in der Wissenschaft zu setzen, wie das für Pflanzen lebensnotwendige Gas technisch genutzt oder auch gebunden werden kann und somit nicht in einem hohen Maß in die Atmosphäre entlassen wird?

Hoffnung auf technische Innovationen im Bereich der Energiegewinnung und der drastischen Senkung von CO2-Emissionen macht der Artikel von Rebecca Weisser im australischen Spectator: So habe Präsident Trump auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos einem ökologischen Katastrophismus eine Absage erteilt: „Doch um den Möglichkeiten von morgen gerecht zu werden, müssen wir die ewigen Propheten des Untergangs und ihre Vorhersagen der Apokalypse zurückweisen“, sagte Trump und prangerte sie als „die Nachkommen der törichten Wahrsager von gestern“ an.

Lernen, CO2 zu lieben

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Denn Wissenschaftsmagazine, so erläutert Weisser in dem Wochenmagazin, warteten mit einer Vielzahl guter Neuigkeiten auf, „die das perfekte Gegenmittel zu den Mainstreammedien sind“, die den Untergang herbeiredeten. Nach der Lektüre der neuesten Wissenschaftsnachrichten auf der Webseite von „ScienceDaily“ werde man lernen, „das CO2 zu lieben“. So hätten beispielsweise die McGill- und die McMaster-Universität angekündigt, „dass sie eine Möglichkeit gefunden haben, unter Verwendung von Sonnenlicht und einer künstlichen Fotosynthese CO2 in Methan – der Hauptbestandteil von Erdgas - umzuwandeln. In 5 bis 10 Jahren plane man, CO2 aus Schornsteinemissionen zu recyceln und damit sauberes, grünes, kohlenstoffneutrales Gas zu produzieren.“ Bereits 35 Prozent der Elektrizität in den USA stammen aus Erdgas, das die Kohle ersetzt, „weil es billiger ist, die Hälfte an CO2 ausstößt und weil keine Asche- oder Rußrückstände verbleiben“.

Unterdessen sind Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) noch einen Schritt weiter gegangen, „indem sie eine Möglichkeit entwickelt haben, CO2 aus dünner Luft zu entfernen. Das Verfahren ist energieeffizient, und die Forscher haben bereits ein Unternehmen gegründet, um es zu kommerzialisieren, sodass es möglicherweise die negativen Emissionen liefern könnte, die Greta Thunberg in Davos forderte. Natürlich würde die grüne Miesmacherin so schnell ihre apokalyptischen Visionen nicht aufgeben. Sie wies Technologien von sich, ‚die noch nicht in großem Maßstab existieren und vielleicht auch nie existieren werden‘, ebenso wie sie es ablehnt, Trumps Zusage zu einer Initiative, eine Billion Bäume zu pflanzen, zu unterzeichnen“.

Vom Bierbrauen zur Algenzucht

Bei einer weiteren Innovation werde in Sydney das beim Bierbrauen produzierte CO2 für die Zucht von Algen verwendet, die wiederum für alles Mögliche eingesetzt werden können: „angefangen von Biokunststoffen und Dünger bis hin zu Medikamenten, Kleidung und Flugzeugtreibstoff“. Möglich werden diese Durchbrüche indes nicht auf staatlicher Ebene, sondern auf dem Privatsektor, wo „Forscher und Unternehmer nach nützlichen Verfahren suchen, die sich in Umsätze wandeln können“. Dafür sei der von kanadischen Ölsandproduzenten gesponserte „Carbon XPrize“ ein gutes Beispiel: Dieser biete eine Prämie von 20 Millionen $ für innovative Technologien, die CO2-Emissionen in wertvolle Produkte umwandeln: „Die Finalisten haben CO2 zu Yogamatten, Armbanduhren, Wodka, Schuhe, Zahnpasta, Kraftstoff und zu Beton umgewandelt, der für 7 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich ist“.

DT/ks

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